#1 Mixed reality: Zukunft mischt virtuelle und erweiterte Realität
Das Handy ist tot - zumindest in weiterer Zukunft. Darüber sich die meisten Technologie-Experten einig. Der Grund: Das Nutzerverhalten der Zukunft sieht eine möglichst leichte, praktische Gerätschaft vor, die nicht in Händen gehalten werden muss, was eine Vielzahl an Vorteilen in sich birgt. Eine Lösung dafür ist die Smartwatch. Eine weitaus logischere die smarte Brille. Denn, wie aktuell Microsoft mit seiner schon für Software-Entwickler erhältlichen HoloLens zeigt, wird es schon recht bald zur Verschmelzung zweier Konzepte kommen: Die „augmented reality“ (erweiterte Realität), die ja auch schon am Handy stark genutzt wird, ergänzt Bilder, Videos oder Karten mit zusätzlichen digital „darübergelegten“ Informationen. Die „virtual reality“ lässt über VR-Brillen in eine gänzlich digitale Welt eintauchen.
Werden nun beide Konzepte gemeinsam - als „mixed reality“ genutzt - entstehen ungeahnte Möglichkeiten. Die reale Umgebung in der Ansicht durch eine entsprechende Brille mischt sich mit virtuellen Elementen und erweiterten Informationen. Über Sprachsteuerung oder ein virtuelles Interface lassen sich alle erwünschten Anwendungen und Informationen aufrufen. Beispiele: Ein Architekt benötigt kein Modell mehr, ja nicht einmal mehr „reale“ Pläne. Das geplante Gebäude erscheint mitten im Raum, lässt sich bewegen, verändern. Oder: EIne Vielzahl an Geräte, wie Fernseher und Telefone, werden nicht mehr benötigt. Auf virtuellen Knopfdruck sitzt man von einer Sekunde auf die andere in einem riesigen Kinosaal und sieht den aktuellen Blockbuster per Streaming. Und das Telefonat der Zukunft könnte schon bald so aussehen: Beide Gesprächspartner sitzen gemütlich in einer von ihnen generierten Umgebung und plaudern - als wären sie tatsächlich im gleichen Raum.
Mit der HoloLens kommt das erste Gerät auf den Markt. Wirklich tauglich wird die „mixed reality“ aber erst wenn weitere Fortschritte in Sachen Miniaturisierung gemacht wurden. Vor allem wird ein winziger, leistungsstarker Akku benötigt.
#2 Wenn Roboter pflegen und die Liebe per VR gefunden wird
Eine Vielzahl an grundlegenden Veränderungen kommen auf unsere Gesellschaft zu. Die Wesentlichsten sind technologisch bedingt. Und: Die Angst vor den neuen Technologien ist gar nicht so groß, will etwa eine repräsentative Umfrage von Porsche Consulting betreffend Roboter im Gesundheitswesen wissen: Drei von vier Bürgern in Deutschland haben nichts dagegen, wenn bei einer Operation im Krankenhaus „Kollege Roboter“ statt eines Chirurgen das Skalpell führen würde. 56 Prozent würden sich von einer Maschine pflegen lassen. Nur 23 Prozent lehnen Medizinroboter, 44 Prozent Pflegeroboter generell ab.
Noch viel mehr Zuspruch wird die Partnersuche per virtueller Realität finden. Partnerbörsen per Internet haben bereits vor Jahrzehnten die Suche nach dem Lebensglück verändert. Mit MySugardaddy VR soll im Herbst die weltweit erste Virtual Reality Dating Community kommen. Sobald die User mit der VR-Brille in die Virtual Reality eintauchen, erleben sie in Gestalt eines individuell entworfenen Avatars, ihren Flirtpartner hautnah. Und auch wenn die Gestaltung des Avatars vielleicht nicht ganz 100-prozentig der Realität entspricht, zumindest kann der potentielle neue Lover mit einem richtigen Gespräch abgecheckt werden.
#3 Studenten wünschen sich Selbstverwirklichung
Ellbogen-Taktik und Karriere haben bei jungen Menschen nicht mehr oberste Priorität. Rund zwei Drittel (67 Prozent) der deutschen Studenten wählen laut univativ-Umfrage ihr Studienfach, weil es ihren individuellen Talenten entspricht und die Studieninhalte mit ihren persönlichen Interessen harmonieren. Zudem entscheidet sich jeder fünfte Student (20 Prozent) für sein Studienfach, weil er nach dem Abschluss etwas in der Welt bewegen möchte.
#4 Die Cloud ist überall: Drittel aller Apps in Wolke
Sie ist überall und nirgendwo: die Cloud, die Daten sekundenschnell weltweit zu Verfügung stellen kann. Bei ihr legen viele ihre Fotos ab, beruflich werden auf diesem Wege größere Datenmengen übermittelt. Was weniger wissen: Sehr viele Anwendungen oder Apps nutzen clouds. 15 Prozent aller neuen Anwendungen sind heute Cloud-native; Dieser Anteil soll sich in den kommenden drei Jahren auf 32 Prozent mehr als verdoppeln.
#5 „Intelligente Fabriken“ sparen global 500 Mrd.
Eine „intelligente Fabrik“ verwendet digitale Technologien wie das Internet der Dinge, Big-Data-Analytics, künstliche Intelligenz und Robotertechnik, um damit Produktivität, Qualität und Flexibilität zu steigern. Investitionen können, so eine Studie von Capgemini, in den nächsten fünf Jahren zu einer Effizienzzunahme in der Herstellung von 27 Prozent führen - was einer globalen jährlichen wirtschaftlichen Wertschöpfung von rund 500 Mrd. US-Dollar entspricht.
#6 Implantate: „Connected Life“ steuert bald unzählige Geräte
Rund 40 Prozent aller elektronischen Geräte könnten bereits in wenigen Jahren durch den Kontakt zum Körper gesteuert werden. „Connected Life“ bedeutet sozusagen die zunehmende Integration und Steuerung von Elektronik - bis hin zu elektronischen Implantaten im Körper.Insbesondere im Bereich der Gesundheit steht das kurz bevor: Eine intelligente Kontaktlinse, die nicht nur die Sehkraft verbessert, sondern auch Vitalfunktionen wie Blutzuckerspiegel misst und das Ergebnis direkt aufs Smartphone sendet oder per Mikro-LED in der Linse anzeigt? Was heute noch wie Material aus einem SciFi-Film klingt, wird bereits von Unternehmen wie Google und Novartis entwickelt. Der aktuellen Oliver Wyman-Analyse „Connected Life 2025“ zufolge könnten bereits 2025 zehn Prozent der heutigen Konsumgüter über Implantate gesteuert werden.
Dabei wird zwischen fünf Entwicklungsschritten des „Connected Life“ unterschieden:1. Geräte sind mit dem Internet verbunden, z.B. der Fernseher2. Geräte kommunizieren miteinander, z.B. Waschmaschine mit dem Trockner.3. Der Mensch kommuniziert kontaktlos mit Geräten, z.B. über Sprache, Mimik oder Gestik.4. Geräte kommunizieren mit Sensoren auf der Haut oder in der Kleidung (Patches).5. Geräte kommunizieren mit Sensoren in der Haut (Implantate).
Die Schritte 1, 2 und 3 sind längst da: Viele TV-Geräte sind inzwischen webfähig, und auch alle anderen Geräte - Beispiel akustischer Assistent „Alexa“ & Co - kommunizieren wie die Wilden.Die nächsten Schritte - „intelligente Textilien und Implantate - folgen bald: Weitgehend marktreif ist etwa mit Sensorik ausgestattete Kleidung, die beispielsweise dem Smartphone die Herzfrequenz seines Besitzers meldet.Die Anzahl der Patente im Bereich „Smart Clothing“ hat sich in Europa in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt, auf derzeit knapp 8.000. Samsung etwa arbeitet derzeit an dem „S-Patch 3“-Prototypen, der am Körper befestigt wird und laufend Vitalwerte sendet.
#7 Sympathie für bedingungsloses Grundeinkommen steigt
Jeder zweite Deutsche - genau: 52 Prozent - ist inzwischen für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Nur jeder Fünfte (22 Prozent) spricht sich dagegen aus. Das ergab eine aktuelle länderübergreifende Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos, die leider auf die Meinung der ÖsterreicherInnen verzichtet haben.
Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit hinter Serbien und Polen, wo 67 bzw. 60 Prozent der befragten Personen ein universelles Grundeinkommen befürworten. Am wenigsten Fürsprache erhält das Grundeinkommen in Spanien (31 Prozent) und Frankreich (29 Prozent). Dort wird es von fast jedem zweiten Befragten abgelehnt (45 Prozent bzw. 46 Prozent). In den USA (je 38 Prozent) und in Großbritannien (33 Prozent Zustimmung, 38 Prozent Ablehnung) sind Zustimmung und Ablehnung nahezu gleichgroß. Sechs von zehn (59 Prozent) der Befragten in Deutschland glauben, dass mit einem Grundeinkommen die Armut in ihrem Land reduziert werden könnte, nur jeder achte Deutsche (13 Prozent) widerspricht.
Die Volksabstimmung in der Schweiz 2016 sprach da eine andere Sprache: 78 Prozent waren gegen ein BGE von 2.500 Franken. Grund für die ablehnende Haltung sollen aber u.a. Zweifel an der Finanzierung gewesen sein. Zudem stand auch die Regierung dem BGE negativ gegenüber.
#8 Straßenlaterne mit WLAN, Sensoren & Co
Panasonic entwickelt eine Straßenlaterne, die E-Fahrzeuge auflädt, WLAN-Hotspot ist oder per Sensor überfüllte Mülltonnen an die Stadtreinigung melden kann. Warum Straßenlaternen? Sie haben die richtige Höhe, einen gleichmäßigen Abstand und sind in einer großen Vielzahl vorhanden. Realisieren lässt sich die Umrüstung dank der neuen HD-PLC Technologie, die digitale Informationen über Stromleitungen übertragen kann.
#9 Die Pizzalieferung kommt schon bald ohne Fahrer
Eine Kooperation in den USA zwischen dem größten Pizzalieferdienst Domino‘s Pizza und Ford Motors testet in Ann Arbor/Michigan schon das Zukunftsmodell: Die Experten der beiden Unternehmen wollen vor allem Erkenntnisse darüber erlangen, wie die Kunden mit selbstfahrenden Fahrzeugen interagieren - mit Blick auf die Zukunft ist dies ein wichtiger Aspekt bei der Erforschung von Lebensmittel-Lieferungen mit autonom fahrenden Autos.
#10 Neue Sensortechnik lässt Roboter „fühlen“
Ein Problem der Robotertechnik - die gefahrlose Zusammenarbeit von Mensch und Maschine - könnte bald gelöst sein: Blue Danube Robotics, ein Spin-off-Unternehmen der TU Wien, hat ein Sensorsystem mit dem Namen „Airskin“ entwickelt, das Berührungen sofort erkennt und entsprechend reagiert. Bei Kontakt ändert sich der Luftdruck im Inneren. Drucksensoren erkennen die Druckänderungen und lösen ein Sicherheitssignal aus.
#11 Elektromobilität entwickelt sich: Akkus & Laden über Neutrinos
Kürzlich erregte der japanische Technologiekonzern Toshiba Aufmerksamkeit in Sachen E-Mobilität: Die neu entwickelte Super Charge Ion Battery (SCIB) könne in nur sechs Minuten für eine Fahrreichweite von 320 Kilometer aufgeladen werden. Unter Verwendung einer Titan-Nioboxid-Anode ergebe sich nicht nur eine doppelt so hohe Kapazität, sondern auch ein geringeres Risiko der Überladung. Selbst nach 5.000 Aufladungen soll die Batterie noch über 90 Prozent der ursprünglichen Kapazität verfügen. Damit wäre ein weiterer Meilenstein erreicht. Die Reichweite ist entscheidend für die Akzeptanz und damit für den Durchbruch der E-Mobilität.
In diese Zusammenhang hat die deutsche Neutrino Energy Group mit einem ganz anderen Konzept aufhorchen lassen: Die neue deutsche Automarke Pi beruht auf einer revolutionären neuartigen Technologie, die zumindest theoretisch ohne Batterie und ohne Ladekabel auskäme - also ohne die Notwendigkeit, an Ladestationen nachzuladen. Die kleinen Batterien, die eingesetzt werden, dienen lediglich als Puffer, um hohe Belastungsspitzen - zum Beispiel bei Überholvorgängen - abzufangen oder überschüssig gewandelte Energie zwischenzuspeichern. Die Fahrzeuge der Marke mit dem griechischen Zeichen für Pi - die Zahl steht für Unendlichkeit - besitzen einen Energiewandler, dessen Energie aus Licht (Photovoltaik) oder anderen Strahlen (Neutrinos) der Sonne stammt und deren Strahlungsenergien nahezu unendlich sind. Wann und ob die neue Technologie kommt, steht noch nicht fest. Aktuell wird an ersten Designstudien gearbeitet.
Das Konzept im Detail: Pro Sekunde und Quadratzentimeter kommen Schätzungen zur Folge mindestens zehn Mrd. Neutrinos (kleinste hochenergetische Teilchen) auf unserem Planeten 24 Stunden am Tag ununterbrochen an. Das bedeutet, unabhängig vom Standort (auch bei völliger Dunkelheit) steht diese Energie überall zur Verfügung; wir müssen dezentral nur neue Techniken entwickeln und nutzen, um diese Energie in Strom umzuwandeln (analog der Photovoltaik, wo sichtbare Strahlung der Sonne in Energie umgewandelt wird).
Stark auf Sonnenenergie setzt auch die neue deutsche Automarke Sono Motors. Durch die dynamische Integration von Solarzellen in die Karosserie des Sion (Bild) sollen neue Maßstäbe gesetzt werden. Die eigentliche Besonderheit der Karosserie sind die Solarzellen, die sich auf beiden Seiten, dem Dach, dem Heck und der Motorhaube befinden. Bisher sind über 6.300 Vorbestellungen (Stand Juni 2018) eingelangt, der Sion kann aktuell auch getestet werden.
#12 eSports: Computerspielen ist einträgliche Berufstätigkeit
4,9 Millionen ÖsterreicherInnen spielen Videogames, belegt aktuelle Studie der GfK im Auftrag des Österreichischen Verbands für Unterhaltungssoftware (ÖVUS). Die meisten Gamer (3,5 Millionen) spielen auf dem Smartphone. PCs mit 2,3 Millionen und Konsolen mit 2,2 Millionen Gamern folgen auf den Plätzen zwei und drei, werden von ihren Fans aber umso intensiver genutzt.
Und wie bei vielem, das sich einer breiten Beliebtheit erfreut, gewinnt auch hier der Wettkampfgedanke an Bedeutung. Alleine in Europa werden inzwischen rund 22 Millionen Spieler dem eSport zugeordnet. Topspieler in Südkorea, der Mutter aller eSport-Länder, verdienen jährlich bis zu 230.000 US-Dollar. Der spanische eSportler Carlos „ocelote“ Rodríguez gab in einem Interview an, dass er bereits 2013 durch Gehalt, Merchandising, Preisgelder, Werbeverträge und Streaming zwischen 600.000 und 700.000 Euro verdient hat.
Ermöglicht wird das durch Unmengen an Menschen, die beim Spielen zusehen. Denn: Inzwischen sind etwa „Lets Play“-Videos auf Youtube ebenso populär wie das eigentliche Spielen. Der Deutschen Erik Range alias „Gronkh“ spielt seit vielen Jahren vor, und kann auf 4,6 Millionen Youtube-Abonnenten verweisen. Er soll bereits 40.000 Euro im Monat verdienen, kolportiertes Jahresgehalt 2017: stolze 700.000 Euro.
Fest steht aber auch: eSport und auch Videoproduktion ist anspruchsvolle, professionelle Arbeit, erfordert Training, Know-how und vor allem langjährige Ausdauer.
#13 E-Fahrzeug stellt Pakete ganz im Alleingang zu
Seit Juli testen ExpertInnen der Technischen Universität in Graz die autonome Zustellung von Paketen. Der Prototyp des „Jetflyer“ des weststeirischen Unternehmen i-Tec Styria navigiert in Schrittgeschwindigkeit selbstständig und ohne Fahrer zu unterschiedlichen, programmierten Zielen in der Grazer Innenstadt. Die Adressaten werden bei der Ankunft des Jetflyers per SMS informiert und können ihr Paket selbst aus den Boxen entnehmen.
#14 WLAN war gestern – Li-Fi per Licht ist der neue Weg
Datenübertragung via Licht avanciert in „intelligenten Fabriken“ zur Schlüsseltechnologie: Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) hat mit dem Li-Fi GigaDock ein neuartiges lichtbasiertes Kommunikationsmodul entwickelt, das bereits eingesetzt wird. Das „Li-Fi GigaDock“ ermöglicht den drahtlosen Datenaustausch einzelner Bauteile über geringe Distanzen von 1-10 cm mit einer Bandbreite von derzeit 10 GBit pro Sekunde.
#15 Messdaten per Netz vermeiden Wartezeiten
Bis zu sieben Stunden verbringt jeder im Jahr in Wartezimmern von Arztpraxen. Noch: Denn vernetzte Technik kann unnötige Wartezeiten und überflüssige Besuche verhindern. Im netzgebundene Geräte wird die direkte Übertragung der Daten von Messgeräten bei Patienten zum Arzt ermöglicht. Der kann so viel einfacher seine Patienten behandeln - und das sogar, wenn diese zuhause sind. Entsprechende Lösung gibt es bereits.
#16 5G und AX – Die neuen Standards für Handynetz, WLAN & Co kommen
Es soll wieder einmal eine regelrechte Revolution werden. Tatsache ist jedenfalls, dass die neuen Geschwindigkeiten in den mobilen Netzen erst anstehende Technologien wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und das Internet der Dinge (IoT) ermöglichen werden. Das hat vor allem einen Grund: die teils enormen Datenmengen, die dafür durchs Netz geschickt werden müssen.
5G soll die konsequente Weiterentwicklung der bestehenden Mobilfunk-Technologie werden - mit viel größere Bandbreiten und Latenzzeiten im niedrigen, einstelligen Millisekundenbereich. Bis zu zehn Gigabit pro Sekunde sollen erreicht werden. Das wäre etwa zehnmal so schnell wie der aktuelle LTE-Standard. In Österreich fällt im Herbst der Startschuss, wenn die Lizenzen versteigert werden. Rund 500 Mio. Euro werden für die Staatskasse erwartet. Ein großes Thema ist die Anzahl der Funkzellen, die nötig sind. 5G braucht langfristig bis zu zehn Mal so viele, allerdings deutlich kleinere Antennen als der aktuelle Standard.
In die selbe Richtung geht der neue künftige Standard für drahtlose WLAN-Verbindungen. Längst haben die Datenmengen in den WLAN-Netzwerken enormen Datendurchfluss zu verzeichnen, um Film- und Musik-Streaming und vieles mehr zu ermöglichen. Bis zu 50 Geräte sollen im Heimnetz normal werden. Aktuelle Leistungen stoßen bereits an ihre Grenzen. Das soll mit dem WLAN ax-Standard (IEEE 802.11ax), dem Nachfolger von WLAN ac, anders werden: Das Ziel von WLAN ax ist es, die Effizienz des WLAN-Protokolls bei hoher Teilnehmerdichte zu verbessern - und so mindestens viermal schneller werden. In Laborbedingungen kommunizierten Router und Smartphones bereits mit mehr als 10 Gbit/s, bei dieser Geschwindigkeit konnten 1,4 Gigabyte Daten pro Sekunde verschickt werden, berichtet Asus. Zudem werden sich mit WLAN ax, das 2,4-GHz- als auch das 5-Ghz-Band nutzt, benachbarte Netze nicht mehr gegenseitig stören. Neue WLAN-Router werden bereits mit Frühjahr 2018 erwartet.
Beide Standards werden von der Medienbranche freudig erwartet, wird doch nach dem Ende des terrestrischen Fernsehens (und eventuell bald Hörfunk) im mobilen Netz die Zukunft von TV und Radio gesehen. Schon jetzt wird ein kostenloser Netzzugang zu heimischen Streaming-Angeboten diskutiert.
#17 Biozyklisch-veganer Anbau – ökologisch und ohne Tierleid
Biozyklisch-vegane Landwirtschaft - So lautet die neueste Entwicklung in der Landwirtschaft. Gänzlich neu ist das Konzept nicht: PionierInnen legten bereits in den 20er und 30er Jahren den Grundstein dafür. Der „natürliche Landbau“, welcher eine Bewirtschaftungsform in den Zwischenkriegsjahren darstellte, ist in seinen Idealen dem biozyklisch-veganen Konzept sehr ähnlich.
Worum gehts überhaupt? Anders als bei „bio vegan“, die biologische Prozessqualität und vegane Produktqualität ausweist, setzt der bio-vegane Anbau bereits ab Feld an, um biologische und vegane Anbauprodukte zu erzeugen. Auf Betriebsmittel, die in Verbindung mit Tierleid und -ausbeutung (z.B. Gülle, Mist, Schlachtabfälle) stehen, wird dabei konsequent verzichtet. Im Öko-Landbau werden diese, teilweise aus der konventionellen Massentierhaltung stammenden Stoffe, üblicherweise verwendet. Mit dem biozyklisch-veganen Anbau wird übrigens auch dem Klimagedanken Rechnung getragen.
Die Anbaumethode ist seit Ende 2017 global als Bio-Standard gültig und somit der EU-Bio-Zertifizierung gleichwertig. Der biozyklisch-veganer Anbau steht allerdings erst am Anfang, in Deutschland dürfen erst zwei Betriebe ihre Erzeugnisse mit dem Gütesiegel „biozyklisch-veganer Anbau“ kennzeichnen.
Bei den ersten Produkten, die mit dem Begriff „biozyklisch-vegan“ gelabelt in den Supermärkten zu kaufen sein werden, wird es sich um Orangen, Clementinen, Zitronen, Granatäpfel, Kiwis, Cherry-Tomaten und Olivenöl handeln.
#18 Recycling-Material unter wichtigsten Ressourcen
Das „Bureau of International Recycling“ (BIR) machte kürzlich auf den verschwenderischen Umgang mit endlichen natürlichen Ressourcen aufmerksam und betont die künftige Schlüsselrolle von Recycling. Die Kernaussage: Zu den sechs wichtigsten Rohstoffen – Wasser, Luft, Erdöl, Erdgas, Kohle und Erzen – kommt eine siebente Ressource hinzu: Recycling-Material. Innovation bei Produkten und Verpackungen sind gefordert.
#19 Erstes e-Voting-System mit Blockchain gestartet
Kürzlich wurde an der Hochschule Luzern erstmalig bei einer offiziellen Wahl ein e-Voting-Verfahren unter Einbindung der Blockchain-Technologie eingesetzt. Dieses e-Voting-Verfahren garantiert den Wählern das Stimmgeheimnis und ermöglicht zusätzlich, während der Wahlphase mittels Blockchain-Technologie zu überprüfen, dass ihre Stimme unverändert berücksichtigt wurde. Das Verfahren wurde vom US-Startup Voting Corp entwickelt.
#20 47 Prozent nutzen die „Share Economy“
Die Share Economy ist mit Carsharing, Streaming-Diensten und Flatrate-Angeboten ein boomender Bereich, belegt eine Umfrage von PwC: 47 Prozent der österreichischen Befragten haben im vergangenen Jahr mindesten einen Share Economy-Service genutzt. Am beliebtesten waren die Bereiche Medien & Unterhaltung (28 Prozent), gefolgt von Hotels & Unterkünfte, Mobilität sowie Handel & Konsumgüter (zu je 20 Prozent).
#21 Robotern und KI: Bekommen Maschinen ethisches Gewissen?
Jedem zweiten volljährigen Berufstätigen bereiten Veränderungen im Arbeitsleben durch Künstliche Intelligenz Sorgen, zeigt die Studie „Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz 2018“ des IMWF Instituts für Management und Wirtschaftsforschung und des Marktforschungsinstituts Toluna: Mit 63 Prozent gaben die meisten Besorgten das Fehlen einer „menschlichen Komponente“ als Grund für ihre Befürchtungen an. 55 Prozent sehen in KI-Anwendungen eine „billige Konkurrenz“, die zu sinkenden Löhnen für menschliche Arbeit führen wird. Jeweils 46 Prozent bemängeln, dass unklar bleibt, wie eine Künstliche Intelligenz Entscheidungen trifft, oder dass Programmierfehler schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. 41 Prozent befürchten den Verlust ihres eigenen Arbeitsplatzes, 39 Prozent meinen, KI mache individuelle, kreative oder außergewöhnliche Lösungen für Aufgaben unmöglich.36 Prozent aller Arbeitnehmer teilen diese Ängste explizit nicht. Vier Prozent erwarten sogar gar keine Veränderung des Arbeitslebens durch künstliche Intelligenz. Der verbleibende Rest hat keine klare Meinung zu diesem Thema.
Grenzen für die MaschinenKein Wunder also, dass der Ruf nach ethischen Rahmenbedingungen für KI immer lauter wird. Dieser Prozess ist bereits im Gange, versichert etwa Thomas Kremer, Vorstand für Datenschutz, Recht und Compliance bei der deutschen Telekom: „Kürzlich hat Google-Chef Sundar Pichai sieben Richtlinien zum ethischen Einsatz von KI veröffentlicht. Die EU-Kommission will eine „On-demand“-Plattform und ein Observatorium für KI errichten, um „den Zugang zu den jüngsten Algorithmen“ zu erleichtern. Auch soll 2019 eine Ethik-Charta kommen.“Inzwischen geht die Entwicklung zügig voran, wie eine McKinsey-Studie verrät: 85 Prozent der Verantwortlichen aus der Automobilindustrie, dem Maschinenbau sowie der Luftfahrt- und Verteidigungsbranche gehen davon aus, dass technologische Durchbrüche wie künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und datenbasierte Geschäftsmodelle ihr Unternehmen komplett verändern werden. Drei von vier Verantwortlichen nennen vor allem die Geschwindigkeit des Wandels als wesentlichen Faktor. Fast jeder Zweite hält auch das Ausmaß der Veränderung für noch nie dagewesen.Dass der Prozess nicht zu stoppen ist, bezeugt schon en Faktor: Durch KI soll alleine die deutsche Wirtschaft - so Marktforscher PwC - bis 2030 um mehr als elf Prozent wachsen. Das entspricht einer Summe von rund 430 Milliarden Euro. „Künstliche Intelligenz hat das Potenzial zum ‚Game Changer‘“, sagt Christian Kirschniak, Head of Data & Analytics Advisory PwC Europe. „Dank KI-Technologien wird es in naher Zukunft viele Dinge geben, die wir uns heute nicht vorstellen können und die weit über simples Automatisieren oder Beschleunigen hinausgehen.“ Nach Branchen besonders betroffen sind die Healthcare-Branche und die Automobilindustrie, es folgen die Finanzbranche und der Transport- und Logistiksektor.
#22 Lufttaxi-Systeme sollen bereits in zehn Jahren Realität werden
Der Verkehr der Zukunft könnte schon bald den Luftraum erobern., ist sich zumindest Volocopter, Pionier in der Entwicklung von Lufttaxis, sicher und arbeitet bereits an Konzepten, wie das funktionieren soll. Das Konzept integriert Lufttaxis in existierende Nahverkehrsstrukturen und bietet schon ab der ersten Punkt-zu-Punkt-Verbindung zusätzliche Mobilität für bis zu 10.000 Passagiere pro Tag. Mit Dutzenden Volo-Hubs und Volo-Ports in einer Stadt bringen sie bis zu 100.000 Passagiere pro Stunde an ihr Ziel.
Volocopter sind emissionsfreie, elektrisch angetriebene Fluggeräte, die senkrecht starten und landen. Sie sollen besonders hohe Sicherheit bieten, da alle kritischen Flug- und Steuerelemente redundant verbaut sind. Volocopter basieren auf Drohnen-Technologie, aber so leistungsstark, dass zwei Menschen in jedem Volocopter Platz finden und bis zu 27 Kilometer fliegen können. Das Karlsruher Unternehmen zeigte bereits, dass der Volocopter sicher fliegt - zuletzt in Dubai und Las Vegas. Florian Reuter, von Volocopter GmbH. „Wir arbeiten am ganzen Ökosystem, denn wir wollen urbane Lufttaxidienste auf der ganzen Welt etablieren. Das beinhaltet die physische sowie die digitale Infrastruktur."
#23 Neutrinos: Kommt die Energie der Zukunft?
„Mit der Nutzung der Neutrino-Strahlung beginnt eine neue Epoche“, sagt Holger Thorsten Schubart, CEO der Neutrino Energy Group. „Die uns täglich erreichende Strahlung bietet mehr Energie als alle verbliebenen fossilen Rohstoffe zusammen.“ Die Teilchen sind unsichtbar und strömen unentwegt durch jede Materie. Da die Neutrinos Masse-Eigenschaft besitzen, sei es möglich, das Treiben der Partikel in nutzbare Energie umzuwandeln.
#24 Neuzulassung: Gasautos stärker nachgefragt
Im ersten Quartal 2018 wurden insgesamt 234 gasbetriebene PKW neu zugelassen. Das ist ein Plus von über 200 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nimmt man für den Betrieb der Fahrzeuge erneuerbares Grünes Gas, sind diese praktisch CO2-neutral. Der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen fordert nun Gleichstellung mit der E-Mobilität im Rahmen der Klima- und Energiestrategie.
#25 Oder doch Wasserstoff: Günstigere Energie
Erneuerbarer Wasserstoff kann schon in den 2030er-Jahren günstiger sein als fossiles Erdgas. Das behauptet eine Kurzstudie des Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag von Greenpeace. Während die Preise für Erdgas bis 2040 steigen - von derzeit rund zwei Cent auf dann 4,2 Cent pro kWh -, sinken die Produktionskosten für auf Basis von Grünstrom erzeugtem Wasserstoff - oder Windgas - von aktuell rund 18 auf dann 3,2 bis 2,1 ct/kWh.
#26 Zukunftsforscher identifiziert die aktuelle Werte bei Erziehung
Geht es um Werte und Erziehungsziele steht bei drei von vier Personen (74 Prozent) das moralische Prinzip „Ehrlichkeit“ ganz oben. Respekt (62 Prozent), Verlässlichkeit (61 Prozent) und Hilfsbereitschaft (60 Prozent) sind ebenfalls Werte, die als sehr wichtig angegeben werden. Dies geht aus einer aktuellen Repräsentativumfrage des Ipsos Instituts in Zusammenarbeit mit Zukunftsforscher Horst Opaschowski hervor, in der 1.000 Personen ab 14 Jahren befragt wurden - beim Nachbarn Deutschland wohlgemerkt.
Zukunftsforscher Opaschowski: „Das Werteverständnis steht für Wertschätzung und Werterhaltung und sorgt für eine neue Nachhaltigkeit in der Werte- und Erziehungsdebatte. Es kann erhaltend und bewahrend, zögernd und zweifelnd, aber auch offen für Innovation und Wandel sein. Wertewandel ist schließlich ein Prozess, der nie abgeschlossen ist und für ständige Veränderungen in der Wertehierarchie sorgt.”
Was die Elterngeneration in der Erziehung für „besonders wichtig“ hält, stimmt nicht in allen Punkten mit den Vorstellungen der jungen Generation überein. Die 14- bis 24-Jährigen würden, hätten sie heute ein Kind zu erziehen, ganz besonderen Wert auf Selbstständigkeit (64 Prozent - übrige Bevölkerung: 59 Prozent) legen. Auch Durchsetzungsvermögen (61 Prozent - übrige: 49 Prozent) und Teamfähigkeit (55 Prozent - übrige: 45 Prozent) spielen eine deutlich größere Rolle als Erziehungsziel bei den Teens und Twens.
#27 Wirkung von Emojis auf Empfänger analysiert
Eine Studie von Leanplum zeigt das Potenzial von Emojis in Push-Nachrichten und E-Mails: Der Einsatz von Emojis wird immer beliebter. Die durchschnittliche Anzahl der Emojis pro Nachricht und der Prozentsatz der Nachrichten, die mindestens ein Emoji enthielten, hat sich im letzten Jahr verdoppelt. Der Gebrauch von Emojis in E-Mails steigert deren Öffnungsrate um 66 Prozent und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Empfänger Nachrichten öffnen um 254 Prozent.
#28 Alexa & Co: Mehrheit fürchtet Überwachung
Jeder Fünfte nutzt Sprachassistenten, ebenso viele planen das. Allerdings haben 62 Prozent Bedenken, Sprachassistenten zu verwenden. Rund ein Drittel davon befürchten, dass ihre private Kommunikation permanent überwacht und von unbefugten Dritten mitgehört und gespeichert wird. 56 Prozent der Befragten verzichten auf Alexa & Co.. Die Top-Anwendungen: Musik hören (52%), News, Wetter- und Verkehrsmeldungen (40%), Websuche (29 %).
#29 87 Prozent sind für Demokratie, aber Tendenz zu Autokratie
Für 87 Prozent der vom Sozialforschungsinstitut SORA befragten Österreicher*Innen ist die Demokratie die beste Staatsform - auch „wenn sie Probleme mit sich bringen mag“. Aber, so Günther Ogris (SORA): „International ist die Zahl der Demokratien bis 2005 auf 123 gestiegen. Seither beobachten wir ein Stagnieren und teilweise Rückschritte bei demokratischen Rechten.“
Vier Prozent der Befragten gaben an, die Demokratie als Staatsform abzulehnen und die Idee eines „starken Führers“ zu unterstützen, der „sich nicht um Parlament und Wahlen kümmern muss“. Fünf Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, die Unabhängigkeit der Gerichte einzuschränken, sieben Prozent sagten, man sollte die Meinungs- und Versammlungsfreiheit stärker regulieren und acht Prozent plädierten für eine Einschränkung der Medien und der Oppositionsrechte. Bei rund einem Drittel der Interviewten orteten die SozialforscherInnen in ihrer Analyse eine “Bereitschaft für autoritäre Maßnahmen”: 34 Prozent gaben an, sie stimmten der Demokratie zwar grundsätzlich zu, sprachen sich jedoch dafür aus, mindestens eines der Grund- und Freiheitsrechte eingeschränkt sehen zu wollen, die Medien, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit, die Unabhängigkeit der Gerichte oder Oppositionsrechte. Die andere Seite: 63 Prozent der Befragten wünschten sich laut der Umfrage einen Ausbau an Rechten für ArbeitnehmerInnen, 61 Prozent ein Mehr an Beteiligungsmöglichkeiten, und je 49 Prozent sagten, die Unabhängigkeit der Gerichte und der Medien sei wichtig. 46 Prozent gaben an, sie seien für einen Ausbau des Sozialstaats.
#30 Smartphone-Nacken und SMS-Daumen
Durchschnittlich verwenden junge Menschen ihr Smartphone oder Tablet über zwei Stunden täglich. Kinder nutzen häufig noch Spielkonsolen. Die besondere Haltung - der Kopf wird nach vorne geneigt - führt zu Nackenverspannungen, Nackenschmerzen und letztlich auch Kopf- und Rückenschmerzen. Der Grund: Bei dieser Haltung „hängt die Halswirbelsäule in ihren Bändern“, be- und überlastet diese bis zu einer chronischen Reizung.
#31 Studie: Verpackungen bitte umweltverträglich
95 Prozent der Verbraucher erwarten von Versandverpackungen, dass sie stabil sind und die Waren auf ihrem Weg bis zur Haustür optimal schützen. Aber: Stolze 93 Prozent erwarten eine gute Recyclingfähigkeit, 89 Prozent wollen, dass die Verpackung einfach zu entsorgen ist, so die Meinungsforscher Kantar Emnid. Und: Die Öko-Eigenschaften haben auch bei den Händlern Bedeutung: 78 Prozent halten Recycling für wichtig. Sagen sie.
#32 Die Zukunft gehört den ehrlichen Produkten
Das Consumer Goods Forum und das Chartered Institute of Marketing sind sich einig, dass das Verbraucherinteresse an Transparenz in Bezug auf soziale, gesundheitliche sowie die Umwelt und Sicherheit betreffende Aspekte größer ist als es noch vor fünf Jahren der Fall war (90 Prozent), und dass das Verbraucherinteresse an Transparenz hinsichtlich dieser Gesichtspunkte zukünftig steigen wird - auf 95 Prozent.
#33 Kein Problem bei Menschenrechten? Global glauben das nur wenige
Nur vier von zehn Bürgern (42 Prozent) in 28 Ländern weltweit glauben, dass jeder in ihrem Land die gleichen Menschenrechte genießt. Dieses Ergebnis einer Studie vom Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos gibt Anlass zu Zweifeln darüber, wie universell Menschenrechte derzeit tatsächlich sind. Während jeder Fünfte (20%) sich in dieser Frage nicht positioniert, sagt jeder Dritte (33%) geradeheraus, nicht jeder habe in seinem Heimatland die gleichen Menschenrechte. Interessanterweise sehen Deutsche und Chinesen ihr Land hier überdurchschnittlich positiv, jeweils fast zwei Drittel (63%) glauben an gleiche Menschenrechte. In Südafrika (25%) und Italien (28%) zeigt sich ein total gegenteiliges Bild. Nur jeder Dritte (31%) ist der Meinung Menschenrechtsverstöße seien ein Problem in anderen Ländern, aber nicht wirklich in seinem. Vier von zehn lehnen diese Aussage ab und bestätigen damit, von Verstößen in ihrem Heimatland auszugehen. Jeder vierte kann sich in dieser Frage nicht entscheiden. Das einzige Land der 28 befragten Länder, in dem eine Mehrheit (55%) glaubt, Menschenrechte seien in ihrem Land kein Problem, ist Deutschland. Vor allem in Kolumbien (69%), Südafrika, Peru und Mexiko (je 60%) nehmen große Mehrheiten das Gegenteil an.
Die meisten Bürger (78%) stimmen der Aussage zu, dass ein Gesetz zum Schutz der Menschenrechte in ihrem Land wichtig ist, nur sechs Prozent stimmen nicht zu. Vor allem in Serbien (90%), Ungarn (88%), Kolumbien (88%), Südafrika (86%) und Deutschland (84%) ist man dieser Meinung. In Brasilien (12%), Saudi Arabien (11%) und der Türkei ist diese Ansicht interessanterweise kaum vertreten. Auch wenn große Teile der Bevölkerung Menschenrechte für wichtig halt, gibt nur jeder zweite Befragte (56%) an, viel über sie zu wissen.
Die Ergebnisse stammen aus der Global Advisor-Studie, die 2018 über das Ipsos Online Panel unter 23.249 Personen in 28 Ländern durchgeführt wurde.
#34 Gender Shift: Entfaltung der gesamten Gesellschaft
Mit dem Begriff Gender Shift wird ein Wandel der Bedeutung der Geschlechter beschrieben. Kurzum, so das Zukunftsinstitut: Das Geschlecht verliert an gesellschaftlicher Verbindlichkeit. Dieser Trend hat weitreichende Folgen in Wirtschaft und Gesellschaft – und für jeden Einzelnen. Abseits der Bedeutung für die Wirtschaft mit geschlechtsneutralen Produkten, veränderten Arbeitssituationen, sei darunter aber vor allem eines besonders wichtig: Menschen jeden Geschlechts wollen selbstbestimmt leben und die gleichen Rechte haben. Der Trend geht hin zu mehr Freiheit für alle und weg von gesellschaftlichen Restriktionen, die Menschen in ihrer Lebensqualität, aber auch in der Entfaltung ihrer Potenziale, beruflich wie privat, bisher gehemmt haben.
Jedoch, so Lena Papasabbas vom Zukunftsinstitut: „Rechtskonservative Populisten und Proll-Professionals stellen sich mit ihrem öffentlich vermittelten Weltbild – ob bewusst oder unbewusst – gegen die Werte des Megatrends Gender Shift.“ Zudem zeigt der Global Gender Gap Report 2017 des World Economic Forum: Schon der Gender Gap sei bislang erst zu 68 Prozent abgeschlossen.
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#35 Neuer Konsum: Statt Kaufrausch Verantwortung
Zwar lieben Millennials das Shoppen, aber sie konsumieren mit Bedacht. Nach den Ergebnissen des Konsumbarometer 2018 von Consors Finanz versuchen drei Viertel der Befragten, ihre Ausgaben auf das zu beschränken, was nötig ist. 72 Prozent geben an, lieber weniger Produkte zu kaufen, dafür aber hochwertige. Die europäischen Millennials gehen gerne einkaufen, aber der Kaufrausch scheint aus der Mode zu kommen“, resümiert Anja Wenk. „Die Generation macht sich mehr Gedanken über Notwendigkeit und Nachhaltigkeit ihrer Kaufentscheidung.“ Dieses Ergebnis korrespondiert mit der Tatsache, dass sich immerhin 41 Prozent der Millennials (44 Prozent in Deutschland) selbst als verantwortungsbewusst bezeichnen. Dieses Verantwortungsbewusstsein der Millennials zeigt sich auch bei ihrer Haltung zum kollaborativen Konsum. Produkte zu teilen, zu tauschen oder zu mieten, finden die meisten Vertreter der jungen Generation (80 Prozent) gut. Zum Vergleich: Bei den über 35-Jährigen sind es 72 Prozent. Das Eigentum als solches steht für die Millennials nicht mehr so sehr im Fokus.
#36 Fleischkonsum 2040: Nur noch 40 % tierisch
Laut einer Studie der internationalen Unternehmensberatung A.T. Kearney werden im Jahr 2040 bis zu 60 Prozent der Fleischprodukte nicht mehr von Tieren stammen. Dr. Carsten Gerhardt, Partner und Landwirtschaftsexperte bei A.T. Kearney: „Bereits 2040 werden nur 40 Prozent der konsumierten Fleischprodukte von Tieren stammen. Dies bedeute auch ein Schrumpfen der Massentierhaltung mit all ihren Problemen.“
In der Studie mit dem Titel „How will Cultured Meat and Meat Alternatives disrupt the Agricultural and Food Industry?“, gehen die Autoren zwar von einem weiterhin wachsenden globalen Fleischmarkt aus, allerdings verdrängen laut Autoren neue Fleischalternativen und kultiviertes Fleisch zunehmend gewöhnliches Fleisch. Kultiviertes Fleisch könnte die Flächen- und Düngeproblematik deutlich reduzieren und den Einsatz von Antibiotika und anderer Stoffe zur Aufzucht und zum Schutz von Tieren obsolet machen. In der Aussendung heißt es: „Wir verfüttern die meisten Ernteerträge an Tiere, um Fleisch zu produzieren, das letztendlich vom Menschen konsumiert wird. (…) Da Prognosen von einem Anstieg der Weltbevölkerung von heute 7,6 Milliarden Menschen auf rund 10 Milliarden im Jahr 2050 ausgehen, wird kein Weg an künstlichem Fleisch und Fleischalternativen vorbeiführen.“
Bild: A.T. Kearney
#37 Kärnten: Flugtaxis am Weg zur Realität
Kärnten wird im Rahmen eines Forschungsprojekts zwischen Land Kärnten und dem Unternehmen EHang Overseas, Modell- und Testregion zur Erprobung von „Passagierdrohnen“ in den Bereichen Tourismus, Personen- und Gütertransport.Testgebiete könnten das Gelände des Flughafens Klagenfurt, der Wörthersee Raum und das Logistik-Center in Villach/Fürnitz (LCAS) sein. Was davon in welcher Form umsetzbar ist, werde laut Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig in den nächsten Projektschritten gemeinsam mit dem Hersteller und den Behörden erarbeitet.Sicherheit habe beim Betrieb oberste Priorität. Die Systeme seien redundant und jeder der 16 Rotoren ist mit einem eigenen Motor und einer eigenen Batterie ausgestattet. Das Flugtaxi bietet Platz für zwei Sitzplätze sowie Stauraum für Gepäck und wird an definierten und damit abgesicherten Start- und Landeplätzen aufsetzen. Die Türen bleiben automatisch geschlossen, bis die Rotoren stillstehen. Diese Start- und Landeplätze seien Warteeinrichtungen für Passagiere, dienen aber auch als Ladestationen für die Flugtaxis.Die elektrisch betriebenen Drohnen erreichen eine Fluggeschwindigkeit bis zu 130km/h und eine Reichweite zwischen 50-70km. Die maximale Flugdauer beträgt 30 Minuten. Die Lautstärke sei mit maximal 65db vergleichbar mit einem Staubsauger.
Bild: SURAAA, kk
#38 Cannabis-Markt schon heute bei 340 Mrd. Dollar
„Weltweit haben mehr als 50 Länder Medizinalcannabis in irgendeiner Form legalisiert. Sechs Länder haben Cannabis für den Erwachsenenkonsum legalisiert (auch als Freizeitkonsum bezeichnet)”, sagte Giadha Aguirre de Carcer von New Frontier Data: „Die legale Cannabis-Industrie ist heute in der Tat ein weltweites Phänomen. Trotz weit reichender Verbote steigt der Cannabis-Konsum, und die kritische Haltung zum typischen Cannabis-Konsumenten weicht sich weiter auf.” Weltweit gibt es geschätzte 263 Millionen Cannabis-Konsumenten; die aktuelle weltweite Nachfrage nach Cannabis wird auf 344,4 Mrd. US-Dollar geschätzt. Weltweit leiden schätzungsweise 1,2 Milliarden Menschen an Gesundheitsproblemen, bei denen Cannabis einen nachweislichen therapeutischen Nutzen hat. Wenn sich die Behandlung mit Medizinalcannabis auch nur bei einem kleinen Teil dieser Population durchsetzen würde, entstünde ein riesiger Markt. Kanada, das Land mit dem weltweit größten legalisierten Markt für Erwachsenenkonsum von Cannabis, ist der Pionier des Cannabis-Handels und exportierte 2018 fast 1,5 Tonnen getrockneten Cannabis (die dreifache Menge gegenüber 2017). Regionen wie Lateinamerika und möglicherweise Afrika könnten dank niedrigen Produktionskosten und optimalen Klimabedingungen potenziell im Exportmarkt konkurrieren.
#39 Generation Z wünscht sich Karriere mit Verantwortung
Junge Berufseinsteiger bringen neue Themen an den Arbeitsmarkt. So zählt für die Generation Z bei der Jobsuche vor allem die soziale Einstellung ihres zukünftigen Arbeitgebers. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Randstad Employer Brand Studie, die jährliche Trends am Arbeitsmarkt ermittelt. Danach würden sich 24 Prozent der 18- bis 24-Jährigen bei der Bewerbung für ein Unternehmen entscheiden, das Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt übernimmt. Die klassischen Auswahlkriterien wie finanzielle Stabilität, Flexibilität und Arbeitsplatzsicherheit spielen bei der Generation Z eine deutlich geringere Rolle als bei früheren Berufseinsteiger-Generationen: So war die Haltung von Unternehmen zu ökologischen und sozialpolitischen Themen im Jahr 2013 nur für acht Prozent aller Befragten ein entscheidendes Kriterium bei der Arbeitgeberbeurteilung. Sechs Jahre später halten das immerhin 17 Prozent der Befragten für wichtig - eine Verdoppelung des Zustimmungswertes.
#40 Drittes Geschlecht wurde nun offiziell anerkannt
Jetzt ist es für Alex Jürgen endlich offiziell soweit: Die erste Geburtsurkunde und der erste Reisepass mit drittem Geschlechtseintrag sind nun eingelangt. Alex Jürgen ist die erste Person, die sich rechtlich den Geschlechtseintrag „divers“ bzw. „X“ erkämpft hat – also ein drittes Geschlecht, wenn man so will.
2016 hat Alex Jürgen die Eintragung eines dritten Geschlechtseintrags am Standesamt beantragt. Die Eintragung des Geschlechts ist im Personenstandsgesetz 2013 geregelt. Bisher wurden Menschen im Personenstandsregister entweder als „männlich“ oder „weiblich“ eingetragen. Seit 2019 ist in Österreich der Geschlechtseintrag „divers“ als dritte Option neben „männlich“ und „weiblich“ möglich.
Einen „dritte Option“ gibt es mittlerweile in zahlreichen Ländern. In Australien, Bangladesch, Dänemark, Deutschland, Indien, Malta, Nepal, Neuseeland, Portugal und einigen Bundesstaaten der USA gibt es eine dritte Kategorie wie „non-specified“ im Personenstand bzw. ein „x“ im Pass.
#41 Fairer Handel: ein klarer Auftrag an die Politik
„In ganz Europa ist eine positive Tendenz in Richtung fairer Handel bemerkbar. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass dabei immer stärker die Verantwortung von Unternehmen und Regierungen eingefordert wird. 88 Prozent der Befragten fordern von Unternehmen, sich dem Thema Umweltschutz anzunehmen, 84 Prozent sehen Unternehmen bei der Bekämpfung der globalen Armut in der Pflicht. Auch von den politischen Entscheidungsträgern wird mehr Einsatz gefordert. 71 Prozent sind der Meinung, dass diese eine größere Rolle bei der Förderung von nachhaltigem Konsum spielen sollen“, sagt Hartwig Kirner, Chef von Fairtrade Österreich. Auch die Nachfrage nach Fairtrade-Produkten steigt weiter. Von Kaffee wurden im Jahr 2018 insgesamt 4.147 Tonnen in Österreich nachgefragt. Das ist ein Plus von acht Prozent. Fairtrade-Bananen konnten nach dem Rekordjahr 2017 um weitere 20 Prozent zulegen (auf 27.857 Tonnen). Schon seit 2014 sei Kakao ein Wachstumstreiber – mit einem Plus von 19,6 Prozent im Jahr 2018 stieg die Nachfrage nach Fairtrade-Kakao auf 3.217 Tonnen. Fairtrade-Rohrzucker konnte vor allem durch neue Spezialitätensorten reüssieren, die Nachfrage stieg um 11,1 Prozent.
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