in , , ,

2020 – Das Jahr, in dem sich alles ändert?

Helmut Melzer

„2020 – Das Jahr, in dem sich alles ändert“, hofften viele NGOs und Befürworter der großen Transformation. Covid-19 machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Denn angesichts einer bevorstehenden globalen Wirtschaftskrise stehen die Chancen für einen raschen Wandel schlecht. Das betrifft ganz besonders das Klima-Volksbegehren in Österreich und dessen Wirkung. Meine Prognose: Außer einigen Alibi-Aktionen wird es kaum nennenswerte Fortschritte geben. Als Ausrede dafür wird die durch Covid-19 angeschlagene Wirtschaft herhalten müssen.

Die anfangs erwähnte Parole selbst ist großartig: Denn die Notwendigkeit zu positiver Veränderung gilt nicht nur für einen Wandel zu Nachhaltigkeit. Die Zahl an Missständen ist so umfangreich, dass eine Aufzählung jeden Rahmen sprengt. Das Hauptproblem dabei: Sie sind teils so alt, dass sie für viele schlicht als „normal“ betrachtet werden: Wir kaufen gerne billigen Kram aus China und tolerieren damit politische Unterdrückung. Produkte werden nicht nur rund um die Welt geschickt, sie werden auch zu Hungerlöhnen hergestellt – und wir wundern uns über globale Armut und Flucht. Dass ein Rückritt nach einem Polit-Skandal in Österreich nicht einmal ein Jahr andauert, ist da beinahe eine Bagatelle.

Dabei: Was alles politisch möglich wäre, zeigte aktuell der Corona-Lockdown. Warum sich dennoch wenig ändert, ist trotz der Komplexität schnell beantwortet: Es geht zumeist um Profit, gestützt durch politische Macht, Intransparenz und Desinformation.

Wünschen wir uns also weitreichende positive Veränderungen, muss erst an Grundsätzlichem gerüttelt werden. Für mich steht fest: Echter, umfassender Fortschritt – gegen den Willen des Systems selbst – kann friedlich nur durch Weiterentwicklung der Demokratie erzwungen werden. Bedeutet: mehr Rechte für die Zivilgesellschaft, das Volk. Fest steht auch, und historisch belegt: Langfristig setzen sich Vernunft und Notwendigkeit durch. Aber nur wenn dafür gekämpft wird.

P.S.: Hier noch ein äußerst mitreißendes Video zum Thema von Greenpeace Schweiz – von vor der Corona-Krise:

2020 – Das Jahr in dem sich alles änderte

Wir haben zugesehen wie sich eine Klimakrise anbahnte und Profitgier unseren Planeten zerstört. Wir hatten ein Zeitalter der Gier, des Überkonsums, der Zerst…

Geschrieben von Helmut Melzer

Als langjähriger Journalist habe ich mir die Frage gestellt, was denn aus journalistischer Sicht tatsächlich Sinn machen würde. Meine Antwort darauf siehst Du hier: Option. Auf idealistische Weise Alternativen aufzeigen – für positive Entwicklungen unserer Gesellschaft.
www.option.news/ueber-option-faq/

Schreibe einen Kommentar