Millionen Menschen weltweit geraten durch den Klimawandel zunehmend in eine gefährliche Spirale aus Hunger, Vertreibung und Gewalt. Dies bestätigt ein neuer Bericht der internationalen Hilfsorganisation World Vision, der anlässlich des bevorstehenden Earth Day am 22. April veröffentlicht wurde.
Vor allem in zwölf besonders fragilen Ländern, darunter Afghanistan, Somalia und Syrien, leiden Familien dramatisch unter den Auswirkungen des Klimawandels. Extreme Wetterphänomene wie Dürren, Überflutungen und Hitzewellen zerstören die Lebensgrundlagen der Menschen, verschärfen Nahrungsmittelknappheit und begünstigen Konflikte. Für die Studie befragte World Vision mehr als 3.700 Personen in Krisenregionen in Asien, Afrika, dem Nahen Osten und Mittelamerika.
Fast 90 Prozent der Befragten betrachten den Klimawandel als massive Bedrohung, über 80 Prozent sehen sogar einen direkten Zusammenhang zwischen klimatischen Extremereignissen und steigender Ernährungsunsicherheit. Besonders kritisch ist die Lage in den fragilen Staaten Afghanistan und Syrien: Hier berichten nahezu alle Gemeinden von extremen Dürren und dramatischer Wasserknappheit, welche lokale Konflikte zusätzlich verschärfen. Je stärker Familien von den klimabedingten Auswirkungen betroffen sind, desto höher ist ihr Risiko, in Gewalt und Konflikte hineingezogen zu werden.
„Es braucht dringend koordinierte, globale Maßnahmen, um Millionen Menschen aus dieser existenziellen Krise herauszuführen“, fordert Amanda Rives, Direktorin für Katastrophenhilfe bei World Vision International. „Der Earth Day muss uns alle wachrütteln: Der Klimawandel ist nicht mehr allein eine ökologische Herausforderung – er ist längst zur globalen humanitären Katastrophe geworden.“
Hier die Studie: