in , ,

Der CO2-Fußabdruck von digitalem Konsum

Unser digitaler Konsum verbraucht eine Menge Energie und verursacht CO2-Ausstoß. Der CO2-Fußabdruck, der durch digitalen Konsum entsteht, setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen:

1. Herstellung der Endgeräte

Die Treibhausgasemissionen bei der Herstellung, bezogen auf 1 Jahr Nutzungsdauer, betragen laut Berechnungen des deutschen Öko-Instituts:

  • Fernseher: 200 kg CO2e pro Jahr
  • Laptop: 63 kg CO2e pro Jahr
  • Smartphone: 50 kg CO2e pro Jahr
  • Sprachassistent: 33 kg CO2e pro Jahr

2. Nutzung

Die Endgeräte verursachen CO2-Emissionen, indem sie elektrische Energie verbrauchen. „Dieser Energieverbrauch ist stark vom jeweiligen Nutzerinnen- und Nutzer-Verhalten abhängig“, erklärt Jens Gröger, Senior Researcher beim Öko-Institut in einem Blogbeitrag.

Die Treibhausgasemissionen in der Nutzungsphase betragen im Schnitt etwa:

  •  Fernseher: 156 kg CO2e pro Jahr
  •  Laptop: 25 kg CO2e pro Jahr
  • Smartphone: 4 kg CO2e pro Jahr
  • Sprachassistent: 4 kg CO2e pro Jahr

3. Datenübertragung

Gröger rechnet vor: Energieverbrauch = Dauer der Übertragung * Zeitfaktor + Übertragene Datenmenge * Mengenfaktor

Daraus ergeben sich folgende Treibhausgasemissionen in Datennetzwerken:

  • 4 Stunden Videostreaming pro Tag: 62 kg CO2e pro Jahr
  • 10 Fotos für soziale Netzwerke pro Tag: 1 kg CO2e pro Jahr
  • 2 Stunden Sprachassistent pro Tag: 2 kg CO2e pro Jahr
  • 1 Gigabyte Backup pro Tag: 11 kg CO2e pro Jahr

4. Infrastruktur

Die Rechenzentren, die für den Betrieb von internetfähigen Geräten nötig sind, sind gefüllt mit Hochleistungscomputern, Servern, sowie Datenspeichern, Netzwerktechnik und Klimatisierungstechnik.

Die Treibhausgasemissionen in Rechenzentren:

  • Deutsche Rechenzentren pro Internet-Nutzer: 213 kg CO2e pro Jahr
  • 50 Google-Anfragen pro Tag: 26 kg CO2e pro Jahr

Fazit

„Die Herstellung und Nutzung von Endgeräten, die Übertragung von Daten über das Internet sowie die Nutzung von Rechenzentren verursachen pro Jahr einen CO2-Fußabdruck pro Person von insgesamt 850 Kilogramm. (…) Unser digitaler Lebensstil ist in der vorliegenden Form nicht zukunftsfähig. Selbst wenn die vorgerechneten Zahlen nur eine grobe Schätzung darstellen, so zeigen sie jedoch allein auf Grund ihrer Größenordnung, dass sowohl bei den Endgeräten als auch in den Datennetzwerken und den Rechenzentren noch erhebliche Anstrengungen unternommen werden müssen, Treibhausgasemissionen zu senken. Nur so kann die Digitalisierung nachhaltig gestaltet werden.“ (Jens Gröger im Blogbeitrag des deutschen Öko-Instituts).

Der Verband Abfallberatung Österreich (VABÖ) kommentiert: „In Österreich können wir von ähnlichen Zahlen ausgehen. Das bedeutet wiederum, allein unser digitales Konsumverhalten verbraucht bereits knapp die Hälfte – wenn nicht mehr – des uns pro Person zur Verfügung stehenden CO2-Budgets, wenn der Klimawandel in noch erträglichen Grenzen gehalten werden soll.“

https://blog.oeko.de/digitaler-co2-fussabdruck/

Geschrieben von Karin Bornett

Freie Journalistin und Bloggerin in der Option Community. Technikaffines Labradorfrauchen mit Leidenschaft für Dorfidylle und Faible für urbane Kultur.
www.karinbornett.at

Schreibe einen Kommentar