Kindern etwas zu Weihnachten zu schenken ist die wohl einfachste Art ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Bei Jugendlichen und Erwachsenen gestaltet sich der Prozess häufig etwas komplizierter – jeder kennt das gequälte Lächeln, das entsteht sobald ein fehl-Geschenk ausgepackt wird. Um diesen unangenehmen Moment zu vermeiden, schenken viele lieber eine Karte mit Geld – soll sich die Person doch am besten selbst kaufen, was er/sie gerne haben möchte. Doch worüber freuen sich die Beschenkten tatsächlich am meisten?
Zwei unterschiedliche Studien zu dem Thema decken diese Frage auf. In einer Befragung von Waldfogel (1993) wurde bei 144 Studierenden in Yale der wahrgenommene Wert eines Weihnachtsgeschenks untersucht. Dabei fanden sie heraus, dass der wahrgenommene Wert eines Geschenks 10-33% unter dem tatsächlichen Wert liegt. Die Schlussfolgerung aus der Studie besagte, dass Schenkende die Wünsche der Beschenkten nicht gut antizipieren können und Geldgeschenke einen höheren ökonomischen Nutzen hätten.
Diese ernüchternden Erkenntnisse sorgten 2018 für eine weitere Untersuchung von Birg & Pommeranz, dessen Ergebnisse etwas ganz anderes zeigten. Hier wurden 338 Studierende in Göttingen die gleiche Frage anhand einer online Befragung gestellt. Anders als 25 Jahre zuvor, lag der wahrgenommene Wert eines Weihnachtsgeschenks 43% über dem tatsächlichen Wert. Die Erklärungen für die Überschätzung konnten auf die Verpackung und die Verbindung zum Beschenkten zurückgeführt werden.
Ein hochwertig und schön verpacktes Weihnachtsgeschenk führt also an erster Stelle dazu, dass auch der wahrgenommene Wert des Geschenks steigt. Enge Familienangehörige haben bessere Chancen ein positiv wahrgenommenes Geschenk zu geben als Freunde oder Partner. Geschenke sind also meistens die bessere Wahl, obwohl eine Studie auch Argumente für Geld als Geschenk aufzählt. Wer bei seinem Geschenk trotzdem jetzt schon das klassisch gequälte Lächeln befürchtet, kann vielleicht noch ein echtes Lächeln durch eine schöne Verpackung herauslocken.
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