Vor einem Jahr hat der Unternehmer Dr. Norbert Mayr den Energy Globe Wien Award für das CO2-neutrale Wohnquartier MGG22 gewonnen – nun gab er diesen bei der Eröffnung der heurigen Energy-Globe-Award-Verleihung zurück. Während der Rede des ehemaligen WKOPräsidenten Christoph Leitl betrat er die Bühne, um seine Urkunde zurückzugeben.
Mayr sagt: „Ich fühle mich für peinliches Greenwashing der WKO benutzt. Die WKO blockiert seit Jahren effektive Klimaschutzmaßnahmen, sie bekämpft zukunftsorientierte Entscheidungen wie die Absage des fossilen Großprojekts Lobauautobahn durch Ministerin Gewessler. Die WKO lobbyiert aggressiv für die klimafeindliche Realisierung dieser Autobahn und für die Verbauung der landwirtschaftlichen Flächen, für einen auch raumordnerisch schädlichen Speckgürtel. Die WKO ist wesentlich mitverantwortlich für Österreichs Abhängkeit von Putins Gas und bremst eine konsequente Energie- und Mobiltätswende, während sie sich einen grünen Anstrich zu geben versucht.„
„Wir leben in Zeiten einer akuten, sich stetig zuschärfenden Klimakrise, Österreich hat seine CO2-Emissionen seit 1990 nicht gesenkt und verstößt gegen das Pariser Übereinkommen von 2015. Es braucht jetzt tiefgreifende Veränderung statt Weiter-Wie-Bisher. Events wie die heutige Preisverleihung sollen nur davon ablenken, dass die WKO dringend nötige Maßnahmen zu blockieren versucht“, so der Unternehmer weiter. „Und deshalb gebe ich den Preis, den ich letztes Jahr erhalten habe, heute zurück. Von einer Organisation, die sich Klimaschutz auf die Fahnen schreibt, aber gleichzeitig noch immer für Öl und Gas lobbyiert, kann ich keinen Preis akzeptieren.“
Norbert Mayr, der bei verschiedenen WKO-Fachverbänden Mitglied war, sagt zu ähnlich zukunftsorientiert denkenden Kolleg*innen: „Wehrt euch gegen diesen unverantwortlichen Stillstand in eurer Berufsvertretung“.