Die EU-Bürger:innen-Initiative (EBI) “Save Cruelty-Free Cosmetics” geht aus dem Verifizierungsprozess der Unterschriften mit 1,2 Millionen gültigen Stimmen hervor. Die EU-Kommission muss sich mit den Forderungen befassen.
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN feiert heute einen riesigen Erfolg für die Tiere. Nach dem Abschluss der Unterschriftenprüfung in den Mitgliedsstaaten ist nun klar: Die EBI für ein Europa frei von Tierversuchen übersteigt die Anforderung von 1 Million Stimmen deutlich! Die Europäische Kommission ist nun verpflichtet, sich mit den Campaigner:innen zu treffen, um die Forderungen im Detail zu besprechen und deren Umsetzung zu diskutieren. Die drei zentralen Forderungen der EBI sind die Umsetzung und Stärkung des bestehenden Tierversuchsverbots für Kosmetika, ein Umstieg auf tierfreie Methoden zur Testung von Chemikalien und die Gestaltung eines realistischen, umsetzbaren Plans zur Abschaffung aller Tierversuche.
Mehr als 10 Millionen Tiere leiden in der EU jährlich in Tierversuchen. Obwohl die Tierversuchsindustrie seit Langem angibt, die sogenannte 3R-Strategie zu verfolgen, um Tierversuche zu reduzieren, ändert sich diese Zahl kaum. In Österreich war sie 2021 sogar noch höher als im Vorjahr. Doch die Entwicklung tierfreier Methoden schreitet rasch voran und ebnet den Weg für eine Veränderung. Vor kurzem wurde in den USA sogar beschlossen, dass es nicht mehr notwendig ist, neue Medikamente an Tieren zu testen. Organoide (Miniorgane), Multiorganchips oder computerbasierte Verfahren können stattdessen eingesetzt werden.
Die EU-Bürger:innen-Initiative unterstützt die Forderung des EU-Parlaments nach der Abschaffung von Tierversuchen maßgeblich. Mit der Stimme der Bevölkerung kann die Kommission die lauten Rufe nach einem Umstieg auf tierversuchsfreie Forschung nicht ignorieren
, so Tilly Metz, MEP, Greens – European Free Alliance.*
Gestartet wurde die Initiative im August 2021 von Cruelty Free Europe, der Eurogroup for Animals, der European Coalition to End Animal Experiments und PETA. Zusammen mit etlichen weiteren Tierschutzorganisationen, darunter der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN in Österreich, sammelte man ein Jahr lang Unterschriften. Unterstützung kam dabei von renommierten Kosmetikunternehmen wie The Body Shop, Dove und Lush sowie hunderten Berühmtheiten wie Paul McCartney, Ricky Gervais, der finnischen Heavy Metal Band Lordi, dem italienischen Sänger Red Canzian, dem französischen Journalisten Hugo Clément und der Schauspielerin Evanna Lynch. Auch die Social Media Szene beteiligte sich intensiv.
Keine andere EBI hat bisher ein solches Level an Unterstützung aus so vielen verschiedenen Ländern erlebt. Für einen Erfolg muss eine EBI mindestens eine Million bestätigte Stimmen haben und in mindestens sieben Mitgliedsstaaten muss ein gewisses Soll an Stimmen erreicht werden. „Save Cruelty-Free Cosmetics“ schließt mit 1,2 Millionen ab und hat dieses Soll in 22 Mitgliedsstaaten erreicht. Darunter ist auch Österreich mit 14.923 gültigen Stimmen. Das zeigt die europaweite Einigkeit, dass Tierversuche beendet werden müssen.
VGT-Campaignerin Denise Kubala, MSc., freut sich: Der Erfolg dieser EBI ist ein riesiger Schritt in die richtige Richtung! Die EU Bürgerinnen und Bürger sprechen sich mehr als deutlich gegen Tierversuche aus. Jetzt ist die Politik gefordert und muss handeln.