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„Thinspiration“ – ein gefährliches Ideal

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“Dünn” und “Inspiriert” – diese Wörter leiten sich aus  „Thinspiration“ ab. Phrasen wie „Knochen sind schön“ sind dabei in diesem Kontext keine Seltenheit.

 

Was ist Thinspiration? 

 

Thinspiration” ist die Nutzung von Bildern und Zitaten auf Webseiten um andere zum Abnehmen oder dünn bleiben zu motivieren. Es wird oft mit dem Begriff “pro-anorexia” oder der Abkürzung „pro-ana“ gleichgestellt. Die Webseiten wurden ursprünglich als Unterstützung für Menschen genutzt, die die „perfekte Figur“ erreichen wollten.

Warum wollen Menschen dünn sein? 

 

Für viele sind Instagram Beiträge von schlanken Models oder Fotos in Zeitungen harmlos. Allzu oft hört man „Mich interessieren die ganzen Schlankheits-Ideale nicht“ oder „Ich kann mich gut davon distanzieren“. Das Unterbewusstsein jedoch, dass konstant mit Idealen konfrontiert wird, nimmt einige dieser Informationen wahr. Ideale wie „Bikini Bridges“ (Hüftknochen, die herausstehen) oder „Thigh-Gaps“ (wenn die Oberschenkel sich nicht berühren) sind mittlerweile allseits bekannt und wurden aufgedeckt. Jedoch ist die Welt des Schönheitswahns noch viel tiefgründiger. Nein – dünn sein bedeutet nicht gleich Krankheit, jedoch ist ein Bewusstsein über die Entstehung und Folgen von Essstörungen wichtig für die Gesellschaft.

Eine überdauernde Störung des Essverhaltens ist keine Wahl, sondern eine Reaktion auf verschiedene Umstände. Neben der gesellschaftlichen Vorstellung von „schön“ heutzutage spielen zum Beispiel auch biologische Faktoren wie Genetik oder die Persönlichkeit eine Rolle. Familiäre Faktoren, wie das Nachahmen von Verhaltensweisen der Eltern, Großeltern oder Geschwister können auch zur Entwicklung von Essstörungen führen. „Iss‘ das nicht, sonst wirst Du noch dick“ sind Aussagen, die jeder schon Mal gehört hat und einiges bereits bei Kindern und Jugendlichen auslösen können.

Welche Gefahren hat das Schönheitsideal? 

Die häufigsten Formen der Essstörungen sind Anorexie (starkes Untergewicht und Vermeidung dickmachender Nahrung), Bulimie (Zwang zu Essen und meist Erbrechen) oder Binge-Eating (Essanfälle und meist Übergewicht). Für Betroffene ist das Schönheitsideal kein Spaß – neben der schweren psychischen Belastung wie mangelnder Selbstwert und Ängsten gibt es auch viele ernstzunehmende körperliche Folgen der Essstörung, die sich je nach Klassifikation unterscheiden. Haarausfall, absinken der Körpertemperatur bis hin zu Rissen im Magen, die Blutungen verursachen sind eine der vielen Beschwerden. Das die Krankheiten in manchen Fällen ein Leben lang bestehen oder gar lebensgefährlich werden, nehmen viele Menschen nicht ernst. 

Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram oder Pinterest pro-Anorexia Beiträge wie „Thinspiration“, da diese eine verschönende Darstellung eines wirklichen Problems zeigen. Darüber hinaus gibt es enorme Fortschritte beispielsweise in Frankreich, wo retuschierte Model Bilder gekennzeichnet werden müssen. Dennoch müssen noch viele weitere Veränderungen stattfinden, um auch zukünftigen Generation eine Last abzunehmen – ein Anfang ist das Bewusstsein.  

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Geschrieben von Nina von Kalckreuth

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