Österreichs führende Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungsorganisation Quality Austria entwickelte gemeinsam mit ihrem Schweizer Pendant SQS ein objektives Assessment-Modell zur Bewertung der Kreislauffähigkeit. Der Ansatz ist gänzlich neu: Bei Circular Globe werden erstmals nicht einzelne Produkte auf ihre Kreislauffähigkeit untersucht, sondern das gesamte System eines Unternehmens. Die Zirkulär-Wirtschaft ist derzeit auch Fixpunkt im „Comeback-Plan“ der Bundesregierung und wird auf EU-Ebene laufend mit Nachdruck forciert.
„Circular Globe dient dazu den zirkulären Reifegrad von Organisationen nach objektiven Kriterien zu messen und ist für Unternehmen jeder Art und Größe geeignet“, erklärt Konrad Scheiber, CEO der Quality Austria. Die Grundidee für das Label stammt von der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS). In einer länderübergreifenden Kooperation mit den Fachexperten der Quality Austria wurde der Kriterienkatalog für die Bewertung der Unternehmen ausgearbeitet. Das nun erstmals in beiden Ländern der Öffentlichkeit präsentierte Circular Globe Modell soll später auch auf gesamteuropäischer Ebene ausgerollt werden und verfolgt einen gänzlich neuen Ansatz: Nicht einzelne Produkte werden auf ihre Kreislauftauglichkeit hin überprüft, sondern das gesamte Unternehmen anhand eines systemischen Ansatzes.
Abkehr von der Wegwerfgesellschaft sichtbar machen
„Mit der Entwicklung von Circular Globe möchten wir einen positiven Beitrag dazu leisten, um alle couragierten Unternehmen bei der Abkehr von der Wegwerfgesellschaft zu unterstützen“, präzisiert Felix Müller, CEO der SQS. Die beiden Partnerorganisationen aus Österreich und der Schweiz fühlen sich als akkreditierte Zertifizierungsstellen den Werten der Unabhängigkeit und Objektivität in besonderem Maß verpflichtet. Die SQS ist die führende Schweizer Organisation für Zertifizierungs- und Bewertungsdienstleistungen und wurde bereits 1983 gegründet. Die Quality Austria wurde im Jahr 2004 durch vier Vereine aus dem Bereich Qualitätsmanagement (ÖQS, ÖVQ, ÖQA, AFQM) ins Leben gerufen und leistet in Österreich ebenfalls laufend Pionierarbeit.
Fortschritte werden jährlich überprüft
Kreislaufwirtschaft verfolgt generell einen weitreichenden Ansatz. Zum einen sollen bereits vorhandene Produkte durch Reparatur, Refurbishing, Wiederverkauf etc. möglichst lange in Verwendung bleiben. Zum anderen sollen die verwendeten Materialien bereits beim Produktdesign so gestaltet werden, dass sie durch Recycling immer wieder in den Produktkreislauf zurückgeführt werden können. Um das Circular Globe Label zu bekommen, müssen interessierte Unternehmen in Österreich ein zweistufiges Assessment durch die Experten der Quality Austria durchlaufen. In weiterer Folge werden den Betrieben je nach Reifegrad und Umfang des Konzepts entsprechende Labels ausgestellt. Die Fortschritte werden in jährlichen Zwischen-Assessments erhoben und nach Ablauf der Gültigkeit von drei Jahren neuerlich detailliert begutachtet und geprüft.
Unternehmen, die sich für das Circular Globe Modell interessieren, können ihre Mitarbeiter in der Lehrgangsreihe Circular Globe Transformation Coach – Certification Course mit dem Thema vertraut machen.
Foto: v.l.n.r.: Konrad Scheiber (CEO, Quality Austria) Felix Müller (CEO, SQS – Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme) ©pexels.com/FWStudio/Quality Austria/SQS
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