Mit Diktaturen verhandeln?
Vortrag und Diskussion mit Frank Bösch, Julia Duchrow und Wolfgang Grenz. Die jüngsten Krisen unterstreichen es: Deutschland pflegt enge Kontakte zu Regierungen, die Menschenrechte missachten. Diese Verbindungen entstanden nicht erst in der globalisierten Gegenwart. Wie ein neues Buch von Frank Bösch anhand von internen Regierungsakten zeigt, wurden sie seit der Ära Adenauer systematisch aufgebaut.
Vortrag und Diskussion mit Frank Bösch, Julia Duchrow und Wolfgang Grenz.
Die jüngsten Krisen unterstreichen es: Deutschland pflegt enge Kontakte zu Regierungen, die Menschenrechte missachten. Diese Verbindungen entstanden nicht erst in der globalisierten Gegenwart. Wie ein neues Buch von Frank Bösch anhand von internen Regierungsakten zeigt, wurden sie seit der Ära Adenauer systematisch aufgebaut.
Welche Rolle spielten jeweils Menschenrechte in der Außenpolitik? Frank Bösch hat als erster Nutzer systematisch das Archiv von Amnesty International ausgewertet, und zeigt, wie mit dem Aufkommen der deutschen Sektion von Amnesty International und anderen Gruppen zumindest punktuell der Einsatz für Menschenrechte Erfolge erreichte.
Das Podium diskutiert, welche Formen des Engagements Auswirkungen hatten, wie sich der deutsche Umgang mit Diktaturen im Laufe der Jahrzehnte wandelte und welche Auswirkungen dies auf die Aktivitäten von Amnesty International hatte. Nach einem einführenden Vortrag von Frank Bösch diskutierten an diesem Abend:
– Prof. Dr. Frank Bösch, Professor für europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts und Direktor des Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF). Am 15.2.2024 erscheint sein neues Buch „Deals mit Diktaturen. Eine andere Geschichte der Bundesrepublik“ (C.H. Beck, 32€).
– Dr. Julia Duchrow, Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International
– Wolfgang Grenz, 1979 bis 2013 hauptamtlicher Mitarbeiter bei der deutschen Sektion von Amnesty International, 2011-2013 als Generalsekretär, 2010-2016 war er Vorstandsmitglied der UN-Flüchtlingshilfe.
Quelle