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Ein Traum – Ein Meer ohne Müll


Es war der Tag vor Silvester, in meinem Traum jedenfalls. Jeder freute sich schon auf das Jahr 2020, manche feierten, manche litten. Vorsätze gab es genug. Auch letztes Jahr. Aber etwas in die Tat umzusetzen, war was ganz anderes. Abgesehen von dem bevorstehenden Lärm der unzähligen Feuerwerke, war es für mich, den Perfektionisten und Tierliebhaber Adan, der wie gewohnt an Werktagen wie heute von Jacksonville nach Wilmington mit dem Zug fahren musste, ein Tag wie jeder andere im Jahr. Anstatt irgendwo im Büro zu arbeiten, fand ich es sinnvoller, etwas für die Tiere im Meer zu tun, indem ich den Ozean von sämtlichem Dreck befreite. Vor vielen Jahren habe ich schon beschlossen, in einer Organisation, die sich für das Erhalten des Ozeans einsetzt, zu arbeiten. Die Vorliebe für den Ozean kam daher, dass ich Profi-Surfer bin und alles dafür tun will, dass mir der Sport, den ich am liebsten habe, erhalten bleibt. Auf manchen Stränden meiner Stadt ist es nämlich schon nicht mehr möglich zu surfen, geschweige denn an diesen zu liegen, da sie so sehr verschmutzt sind, dass man keinen einzigen Quadratmeter Sand zu Auge bekommt. Ich wollte genau so etwas verhindern, weshalb ich mich entschied, dagegen anzukämpfen.

Ich freute mich auf den heutigen Tag. Ich durfte mit dem einzigen, aber vielversprechenden Boot der Organisation mal wieder aufs Meer hinausfahren und dort den Müll einsammeln. Normalerweise räume ich den Müll am Strand weg, heute jedoch durfte ich den Ozean vom Abfall befreien. Mit einem riesigen Netz versuchten ich und meine Kollegen haufenweise Müll herauszufischen. Erfolgreich. Nach einer Weile war der einst noch leere Container bis zum Rand voll. Der Tag hätte besser nicht laufen können, dachte ich mir, weil ich nach dem Einsatz, genauso wie meine Kollegen, frei bekommen habe. Silvester stand ja bevor. Ich freute mich sehr, dass ich frei bekommen habe, aber ich wusste ganz genau, dass Silvester nicht nur Feiern, Saufen und Spaß war. Die Feuerwerke machten nicht nur viel Krach, sondern hinterließen noch dazu einen Haufen Müll, sowohl am Strand als auch am Meer. Dafür bezahlen müssen aber andere, nämlich die Tiere im Ozean.

7 Stunden nach Silvester hatte ich wieder einen Einsatz. Ich war komplett müde, weil ich nicht ausschlafen konnte. Wie denn auch, nur weil Silvester vorbei war, hieß das noch lange nicht, dass die Leute aufhörten ihr Feuerwerk anzuzünden. Auch jetzt noch am Ozean, weit entfernt von der Stadt, hörte man das Explodieren der Böller.

Nach einer Weile kam der Krawall auch langsam zum Ende, genauso wie mein Arbeitstag. Aus dem Container schaute ein halber Meter mehr Abfall heraus als hineinpasste. Ein anstrengender, jedoch aber trotzdem erfolgreicher Tag, dachte ich mir. Auf dem Rückweg sah ich etwas Merkwürdiges im Wasser. Es schien weder Müll noch irgendein Wrack zu sein. Mit einer gut begründeten Vermutung und viel Mut entschied ich mich rüber zu fahren, um zu sehen, was es war. Ich entdeckte einen Delphin, gefangen in hintereinander gereihten Holzstäben, sodass es ihm nicht möglich war, seinen Mund zu öffnen, geschweige denn unter Wasser zu tauchen. Seine rechte Flosse war in einem kleinen Netz gefangen und er konnte sie nicht mehr richtig bewegen. Sofort und ohne viel Gerede packte ich den Delphin am Körper, um ihn zu befreien. Ich hatte wie immer mein Taschenmesser für alle Fälle bei mir und befreite damit den Delphin von dem ganzen Abfall und dem Netz und entließ ihn in die Freiheit. Meine Kollegen schauten mit weit geöffneten Augen und begeistertem Blick zu. Fröhlich sprang der Delphin umher und verschwand langsam und singend im Horizont.

Am Ende des Tages waren ich und meine Freunde glücklich, dass wir wieder einmal etwas Gutes für den Ozean und dessen Tiere gemacht haben. Am Abend ins Bett zu gehen, mit dem Gefühl etwas Gutes für diesen Planeten getan zu haben war unbeschreiblich schön. Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker – lauter denn je. Meine Mutter rief: „Lukas! Frühstück ist fertig. Beeil dich, die Schule fängt um 7:45 an.“ Ich machte mich fertig und erst als ich meine Freunde in der Schule traf, wurde mir klar, dass alles nur ein Traum war, der vielleicht eher Realität hätte sein sollen. Denn so wie es aussieht, scheinen die Menschen es bis jetzt noch nicht begriffen zu haben, dass der Ozean keinen Platz für Müll und den Egoismus der Menschen hat.

Foto/Video: Shutterstock.

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Geschrieben von Tino0541

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