Mit der neuen Reality Show „Queen of Drags“ wurde ein wichtiges Zeichen für deutsche Zuschauer gesetzt. Bekannte Gesichter wie Bill Kaulitz, Conchita Wurst und Heidi Klum suchen als Juroren in der Castingshow die beste Drag Queen Deutschlands. Dabei müssen die besten Drag Queens ihr Talent, ihre Kreativität und ihre Persönlichkeit unter Beweis stellen. Bewertet wird das Makeup, das oft selbst geschneiderte Kostüm und auch die Performance, die an manchen Anlässen auch spontan geplant werden muss.
Wer sind Drag Queens?
Drag kommt schon aus der Shakespeare Zeit und lässt sich aus „Dressed as a guy/girl“ ableiten. Viele die an Drag denken, haben nur ein Bild von schrill und bunt geschminkten Männern vor Augen. Klar, das Aussehen mit Makeup, Outfit und Perücke ist ein wichtiger Bestandteil der Kunstform. Drag ist aber auch eine Möglichkeit für Menschen, eine Figur zu erfinden, in der man sich frei ausleben kann. Drag Queens schlüpfen in eine von ihnen kreierte Rolle und suchen sich auch ihren Drag Namen selbst aus. Drag Queens sind häufig in der Schwulenszene verschiedenster Städte aufzufinden und kämpfen noch immer für Akzeptanz. Neben dem Spaß am Auftreten ist für viele Drag Queens deswegen auch der politische Aspekt sehr wichtig. Sie können durch ihre Leidenschaft eine Botschaft vermitteln – an Gleichgesinnte, an Kritiker oder auch an Kinder, die vielleicht nicht einmal von ihrer eigenen Familie akzeptiert werden.
Gewalt und Bedrohung
Während der Show berichten die Drag Queens aber auch von Menschen, die die Kunstform nicht nur nicht verstehen, sondern auch bedrohen. Viele der Drags gehen in ihrer Rolle nicht auf die Straße, da das Risiko von Übergriffen, bespuckt, beleidigt oder gar geschlagen zu werden zu hoch ist. Die Sicherheit steht an erster Stelle, auch wenn das bedeutet, dass dafür die eigene Persönlichkeit hintenanstehen muss. Es ist schockierend zu erfahren, dass selbst in der heutigen Zeit Menschen dafür bedroht werden, dass sie sie selbst sind. Genau aus diesem Grund ist es umso wichtiger, diese Menschen ins Rampenlicht zu stellen.
Obwohl die Castingshow von Prosieben natürlich eine große Entertainment Fassette aufweist – mit Zickenkrieg, überspitzten Emotionen und inszenierten Situationen – ist der Schritt dieses Thema in das allgemeine deutsche Fernsehen zu bringen groß und modern, der der Zeit gerecht wird. Die Show hat bereits viel Kritik bekommen, denn es erreicht ein Publikum, das vermutlich noch nicht viel mit Drag und der LGBTQl+ Community in Berührung gekommen ist. Es ist ein Test, ein erstes gegenseitiges Beschnuppern, das schon längst an der Zeit ist. Die Botschaft des Formats ist laut, schrill und klar: Zeigt Euch!
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