Die gute Nachricht: 110 neue Arten wurden entdeckt. Die Schlechte: 120.372 Tier- und Pflanzenarten sind auf der Roten Liste. Umweltgifte spielen dabei eine große Rolle.
2.500 neue Arten in den letzten 20 Jahren, 110 in den letzten beiden Jahren entdeckt. – Das ist die Bilanz von WWF. Trotz der erfreulichen Meldung schreitet das Artensterben voran: Die Weltnaturschutzunion IUCN erfasst inzwischen insgesamt 120.372 Tier- und Pflanzenarten wissenschaftlich auf der Roten Liste.
Über ein Viertel davon fällt in die höchsten Gefährdungskategorien. „Das große Artensterben ist menschengemacht. Im Rekordtempo verbauen, verschmutzen und übernutzen wir unsere Natur. Das schadet nicht nur unzähligen Tieren, sondern raubt uns letztlich die eigene Lebensgrundlage“, warnt Georg Scattolin vom WWF. Nun ist sogar der Feldhamster weltweit bedroht.
Weiter geht die Bedrohung u.a. durch Kraftwerke: Eine neue WWF-Studie zeigt auf, dass weltweit mehr als 500 Staudämme innerhalb von Schutzgebieten geplant sind. Forscher*innen warnen vor einer Beschleunigung des Artensterbens durch diese Flussverbauungswelle. In Österreich ist fast jedes dritte neue Wasserkraft-Projekt in einem Schutzgebiet geplant.
Und die jüngste Datenrecherche von Public Eye und Unearthed deckt auf, in welchen Massen die EU Pestizide exportiert, die auf ihrem eigenen Boden verboten sind. Die NGOs: „Ein heuchlerisches Rechtssystem erlaubt es den Agrochemiekonzernen, Länder mit schwächeren Pestizidvorschriften im großen Stil mit Substanzen zu beliefern, die in der EU-Landwirtschaft aufgrund ihrer Gefährlichkeit nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Syngenta mit Sitz in Basel ist die Nummer Eins in diesem Geschäft.“
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