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Darf man das?


Darf der Staat einfach ein Menschenleben auslöschen mit der Begründung: „Was du einem anderen antust, das tun wir dir an?“

Darf ein süd-ostasiatischer Diktator jegliches Zeichen von Individualismus an Menschen verbieten und das Volk militärischen Zwecken nachstellen?

Darf man ohne wenn und aber in einem afrikanischen Entwicklungsland direkt neben einem Obsthändler eine Sklavin oder einen Sklaven auf Lebenszeit kaufen?

Tim stellte sich diese Fragen, als er sich im Rahmen des Unterrichts eine Dokumentation über Menschenrechte für eine Präsentation ansah. „Fragestellungen, über die man sich Gedanken machen sollte, generell, nicht nur wenn ein Text oder eine Dokumentation darauf aufmerksam macht.“, beschloss er. 

„Wie kann ich dazu anregen, dass sich etwas ändert?“, fragte der Schüler sich. Zugegeben, es ist nicht leicht einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, da eigentlich fast jeder schon davon gehört hat, sich kurz Gedanken machte dazu, ein mulmiges Gefühl entwickelte und sich dann mit den Freunden ablenkte, um es wieder baldmöglichst auszublenden.

„Darf man das?“, wunderte sich Tim. „Es kann doch nicht sein, dass man einfach andere Menschen, in dessen Lage man selbst stecken könnte, ausblenden darf.“ Genau mit diesen Fragen ging Tim am darauffolgenden Tag in die Schule. Es sind Fragen die sein Referat ausmachen, nur das und nichts anderes. Die Antworten der Schüler sind unterschiedlich:

„Feuer bekämpft man am Besten mit Feuer!“, antwortet ein Schüler auf die erste Frage. „Man sollte überall eine freie Wahl haben dürfen!“, antwortet ein kleines Mädchen in der ersten Reihe prompt.

„Das sind alles Verstöße gegen die Menschenrechte und es ist ein Skandal, dass dies nicht bestraft wird!“, ergänzt ein sonst recht stiller Schüler im Raum.

menschenrechtliche Verstöße; Dinge, deren sich keiner freiwillig unterziehen möchte und dennoch nur von einer Minderheit der Bevölkerung verteidigt werden. Dinge, bei denen man keine klaren Grenzen definieren kann. Dinge, die schlicht und ergreifend eingehalten werden sollten, vor allem im Punkt Menschenhandel und Menschenachtung. Dinge, die sehr eng mit Gerechtigkeit zusammenhängen, vor allem bezogen auf die erste Frage. Aber, ist es wirklich gerecht, oder eine Ausrede, einen anderen Menschen zu töten, weil er oder sie jemand anderen getötet hat? Kann man mit reinem Gewissen leben, wenn man weiß es gibt diese Verstöße gegen die Menschlichkeit und man macht nichts dagegen? Kann man was dagegen unternehmen und wenn ja was? Was würde man von den anderen Menschen erwarten, wenn man selbst in der Lage der Opfer wäre? Es sind Fragen, die sich jeder einzelne selbst stellen muss, denn man weiß nur selbst ob man das darf!

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Geschrieben von Marco Klotz

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