Viele der letzten Meldungen zum Vorkommen des Baumschläfers sind bereits über 100 Jahre alt: Im Rahmen eines Projekts der Österreichischen Bundesforste gemeinsam mit dem Institut apodemus und dem │ naturschutzbund │ konnte der seltene Baumschläfer nun im Lungau nachgewiesen werden!
Der Baumschläfer (Dryomys nitedula) gilt als extrem selten und ist europaweit streng geschützt. Mit seinen etwa 10 cm Körperlänge gehört er zu den kleineren Bilchen und ist an seinem dichten, grauen Fell und der Zorromaske – dem schwarzen Augenband, das bis zu den Ohren reicht – besonders gut erkennbar. Optimale Lebensbedingungen findet er in feuchtschattigen und unterwuchsreichen Mischwäldern, in denen es Baumhöhlen und genügend Platz für seine freistehenden Nester gibt.
Um mehr über die Verbreitung des Baumschläfers und seiner Artgenossen in Österreich zu erfahren, widmet sich das Projekt der Österreichischen Bundesforste nun der Suche nach dem kleinen Nager. Eine Nistkastenaktion beschert erste Erfolge: Ein Baumschläfer-Weibchen hat eines der wetterfesten Holzquartiere bereits bezogen. Zudem sind Citizen Scientists herzlich eingeladen, sich an der Suche zu beteiligen und Bilch-Beobachtungen auf naturbeobachtung.at zu teilen.
Wie man den Schlafmäusen auf die Spur kommt
Große Augen, kleine runde Ohren und ein buschiger Schwanz – so sehen Bilche aus. Dazu gehören neben dem Baumschläfer auch der Gartenschläfer (Eliomys quercinus), der Siebenschläfer (Glis glis) und die Haselmaus (Muscardinus avellanarius). Typisch für die sogenannten Schläfer oder Schlafmäuse ist der namensgebende Winterschlaf, den sie eingerollt in Erdverstecken oder unter der Laubstreu verbringen. Da sie außerdem hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv sind, sind noch viele Fragen zu ihrer Lebensweise offen. Nur nach dem Winterschlaf und im Herbst hat man – mit viel Glück – auch tagsüber die Gelegenheit, die Klettermeister zu beobachten. Um mehr über ihre Verbreitung zu erfahren und dadurch konkrete Schutzmaßnahmen erarbeiten zu können, sind nun alle Naturinteressierten eingeladen, sich an der Suche nach den Bilchen Österreichs zu beteiligen!
Plattform naturbeobachtung.at
Beobachtungen von Baumschläfer und Co. auf www.naturbeobachtung.at zu teilen, geht ganz einfach: Foto hochladen, Datum und Fundort bekanntgeben und fertig ist die Meldung. Noch schneller geht das Teilen von Bilch-Beobachtungen über die gleichnamige kostenlose App. Dabei stehen Expert*innen zur Verfügung, die Sichtungen prüfen und Bestimmungshilfe geben. So können die Funddaten für wissenschaftliche Publikationen und fundierte Naturschutzmaßnahmen herangezogen werden.
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