Mit dem „Baum des Lebens“ haben zwei Wissenschaftler in neun jähriger Arbeit eine Visualisierung der Beziehung aller gegenwärtigen Spezies zueinander entwickelt. James Rosindell vom Imperial College London und Yan Wong von der Universität Oxford haben in einer interaktiven Darstellung die mehr als 2,2 Millionen bekannten Arten von Mensch über Insekten bis Pilz & Co., erfasst und nun ihren „Baum des Lebens“ online veröffentlicht.
Um die interaktive Grafik zu erstellen, wurden neue Algorithmen entwickelt und Big Data aus verschiedenen Quellen genutzt. Jede bekannte Spezies wird durch ein Blatt symbolisiert. Die Äste entsprechen den Abstammungs- und Verwandtschaftslinien. Ist das Blatt grün, ist die entsprechende Art nicht gefährdet, rot steht für gefährdet und schwarz für „kürzlich ausgestorben“. Wo die Blätter grau sind, ist keine offizielle Einstufung vorhanden.
So kann man scheinbar endlos in die Verzweigungen zoomen, nach bestimmten Arten oder Spezies gezielt suchen (auch in Deutsch) und Fragen, „die man sich noch gar nicht gestellt hatte, beantworten: Wer sich also gefragt hat, wann der letzte gemeinsame Vorfahr der Menschen und der Stiel-Eiche gelebt hat, der wird die Antwort finden – nämlich vor 2,15 Milliarden Jahren“, berichtet etwa Gregor Kucera in der Wr. Zeitung.
Der „Baum des Lebens“, beziehungsweise das „Google Earth der Biologie“, wie die Wissenschaftler ihre Grafik auch bezeichnen, soll künftig zum Beispiel in Tierparks und Museen zum Thema Artenschutz, Biodiversität und Evolution zum Einsatz kommen. Wer das Projekt finanziell unterstützen will, kann eine Patenschaft für ein Blatt übernehmen.
Bild: © OneZoom.org
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