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Gemeinwohl-Ökonomie fordert starkes Lieferkettengesetz


Unternehmen mit Gemeinwohl-Bilanz beweisen, dass transparente Lieferketten möglich und vorteilhaft sind.

Die Gemeinwohl-Ökonomie Österreich setzt sich weiterhin für ein europäisches Lieferkettengesetz ein. Wir arbeiten seit Jahren mit gemeinwohlorientierten Unternehmen zusammen, die auf transparente und nachhaltige Lieferketten setzen und dadurch zunehmend erfolgreich bei Konsument*innen, Mitarbeitenden und Geldgeber*innen sind.

Die Einigung der europäischen Verhandlungsteams im Dezember in Brüssel auf das Lieferkettengesetz war ein entscheidender Schritt. Doch die Gefahr besteht, dass das Gesetz wenige Tage vor der geplanten Bestätigung am 9. Februar erneut blockiert wird, da einige Parteien wie die FDP und die ÖVP ihr Veto angekündigt haben. Zahlreiche Umweltschutzorganisationen, Nichtregierungsorganisationen und politische Vertreter*innen drängen Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP), dem im Dezember erreichten Kompromiss am Freitag zuzustimmen.

Ein Lieferkettengesetz verbessert nicht nur den Schutz von Menschenrechten und Umweltstandards, es stärkt auch den österreichischen Wirtschaftsstandort. Ein herausragendes österreichisches Beispiel für vorbildliche Praktiken ist SONNENTOR, das in der Gemeinwohl-Bilanz hervorragende Ergebnisse erzielt hat und auf sozial und ökologisch verantwortungsvoll handelnde Zulieferbetriebe setzt. Diese gelebte Transparenz und Verantwortung ist seit Jahren ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Sonnentor Österreich und andere Pionier-Betriebe der GWÖ.

SONNENTOR CSR-Verantwortlicher Florian Krautzer erklärt die gelebte Praxis:

„Wir bauen langjährige Lieferbeziehungen auf und fördern regionale Strukturen auf der ganzen Welt. Unsere Bio-Bäuerinnen und -Bauern bauen weltweit rund 200 Bio-Kräuter, -Gewürze und -Kaffee an. Wir beziehen rund 60 % der Rohwaren aus direktem Handel. Das bedeutet, dass wir entweder direkt beim einzelnen Bio-Bauernhof einkaufen oder über Anbaupartnerinnen und Anbaupartner beziehen, die wir kennen und wo wir persönlich vor Ort waren. So vermeiden wir Zwischenhandel, unnötige Preisspekulationen und ermöglichen den Lieferantinnen und Lieferanten den Aufbau einer langfristigen Existenz.“

In Bezug auf das Lieferkettengesetz vertritt das Unternehmen eine klare Position:

„Wir sehen die absolute Notwendigkeit dieser Vorgaben für unsere Wirtschaft. Es braucht klare Regeln, um es Unternehmen zu ermöglichen, ihrer Verantwortung in den Lieferketten nachzukommen und diese strukturiert und fair weiterzuentwickeln“, betont Florian Krautzer.

Die Ablehnung des Lieferkettengesetzes ist nicht nur aus ethischen Gründen schwer nachvollziehbar, es schadet auch dem Wirtschaftsstandort, zumal zukunftsorientierte und verantwortungsvolle Betriebe ohne solche Regeln einen Wettbewerbsnachteil erleiden und in ihrem innovativen Vorangehen gebremst werden.

„Das Lieferkettengesetz, kombiniert mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung, würde insbesondere kleinen und mittelständischen Betrieben einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen. Die Gemeinwohl-Bilanz leistet beides, sie könnte vom österreichischen Gesetzgeber stärker gefördert werden“, so Christian Felber von der Gemeinwohl-Ökonomie. „Das Lieferkettengesetz würde nicht nur den Schutz von Arbeitnehmer*innen und der Umwelt verbessern, sondern auch den Ruf und die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen stärken. Innovativ wirtschaften bedeutet heute, den Planeten, die Gesellschaft und die Menschenrechte zu schützen und das auch verbindlich dokumentieren zu können“, so Felber abschließend.

Mehr über die Zusammenarbeit von SONNENTOR mit Bio-Bäuerinnen und Bauern weltweit gibt es hier zum Nachlesen: https://www.sonnentor.com/de-at/ueber-uns/weltweit-handeln

Fotomaterial: https://sonnentor.canto.de/b/G0F74 – Credit: © SONNENTOR

Mehr Infos zu den abgebildeten Anbauprojekten gibt es ebenfalls auf der SONNENTOR Website:

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ZUM BEITRAG AUF OPTION ÖSTERREICH


Geschrieben von ecogood

Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) wurde 2010 in Österreich gegründet und ist mittlerweile in 14 Staaten institutionell vertreten. Sie sieht sich als Wegbereiterin für eine gesellschaftliche Veränderung in Richtung eines verantwortungs­­­bewussten, kooperativen Miteinanders.

Sie ermöglicht ...

… Unternehmen, alle Bereiche ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit mittels Werte der Gemeinwohl-Matrix durchzusehen, um gemeinwohl-orientiertes Handeln aufzuzeigen und gleichzeitig eine gute Basis für strategische Entscheidungen zu gewinnen. Die „Gemeinwohl-Bilanz“ ist ein wichtiges Signal für Kund*innen und auch für Jobsuchende, die davon ausgehen können, dass der Finanzgewinn bei diesen Unternehmen nicht an oberster Stelle steht.

… Gemeinden, Städten, Regionen zu Gemeinwohl-Orten zu werden, wo Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Kommunalbetriebe einen fördernden Fokus auf die Regional­entwicklung und ihre Bewohner*innen legen können.

… Forschenden die Weiterentwicklung der GWÖ auf wissenschaftlicher Basis. An der Universität Valencia gibt es einen GWÖ-Lehrstuhl und in Österreich einen Masterlehrgang "Angewandte Gemeinwohl-Ökonomie". Neben zahlreichen Masterarbeiten gibt es aktuell drei Studien. D.h. das Wirtschaftsmodell der GWÖ hat die Kraft, die Gesellschaft nachhaltig zu verändern.

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