Blockade eines Giftmülltankers in Norwegen endet nach drei Tagen | Greenpeace int.

Mongstad, Norwegen – Die Blockade eines Tankers durch Greenpeace Nordic, der giftige Abwässer der norwegischen Ölindustrie nach Dänemark transportierte, wurde aus Sicherheitsgründen nach 69 Stunden beendet, als die Aktivisten aufgrund der sich verschlechternden Wetterbedingungen beschlossen, das Schiff zu verlassen.

Es war Sonntagnacht, als vier Aktivisten von Greenpeace Nordic gegen einen Tanker vorgingen, der giftige Abwässer laden und nach Dänemark exportieren wollte. Mit Tauchern und Magneten befestigten die Aktivisten ein kleines Segelboot am Rumpf des Tankers Bothnia, mit dem der staatliche norwegische Ölkonzern Equinor giftige Abwässer nach Dänemark transportiert.

Nachdem sie drei Tage lang erfolgreich die Verladung und Ausfuhr von Giftmüll blockiert hatten, segelten die Aktivisten am Mittwochnachmittag davon, als sich schlechtes Wetter mit starkem Wind und Gewitter näherte.

„Wir haben fast drei Tage und drei Nächte damit verbracht, Equinors illegalen und unverantwortlichen Export von Giftmüll aufzudecken. Dieses Gift der norwegischen Ölindustrie tötet die Ozeane in Dänemark und das muss aufhören. Wir sagen diese Aktion aus Sicherheitsgründen ab, da wirklich schlechtes Wetter hereinbricht, aber das bedeutet nicht, dass der Kampf gegen das giftige Ölwasser von Equinor vorbei ist, und wir werden ein Treffen mit dem Management von Equinor fordern.“ sagte die norwegische Aktivistin Amanda Louise Helle.

Man geht davon aus, dass jedes Jahr bis zu 150.000 Tonnen giftiges Wasser nach Dänemark exportiert werden, wo es behandelt wird, bevor es in dänische Gewässer eingeleitet wird. Allerdings ist die derzeitige Behandlung nicht in der Lage, alle schädlichen, giftigen und krebserregenden Chemikalien zu entfernen, und lokale Fischer haben einen dramatischen Rückgang der Fischbestände in den Gebieten, in die das Abwasser eingeleitet wird, gemeldet. Führende norwegische Rechtsexperten erklären, dass der Export einen Verstoß gegen das Basler Übereinkommen darstellt, einen Vertrag zur Regelung der Ausfuhr gefährlicher Abfälle.