Am 15 Dezember störten mittags Aktivist*innen der Initiative “Bedingungsloses Bleiberecht” den reibungslosen Ablauf einer Abschiebung. Sie stellten sich vor dem Personen Anhaltezentrum Rossauerlände in Wien der geplanten Charter Abschiebung entgegen. Die Aktivist*innen blockierten den Transport mit ihren Körpern, sowie mit einem über der Straße gespannten Seil. Ob die Abschiebung wie geplant stattfinden konnte ist bisher nicht bekannt.
“Es kann nicht sein, dass Österreich trotz Pandemie und Bürgerkrieg nach
Afghanistan abschiebt. Wir wollen und können nicht akzeptieren, dass
Menschen in den nahezu sicheren Tod geschickt werden. Wir fordern
bedingungsloses Bleiberecht für alle und einen sofortigen Stopp aller
Abschiebungen!” sagte die Aktivistin Helene-Monika Hofer.
Die Aktivist*innen weiter: “Österreich und allen voran Innenminister Nehammer schicken Menschen in den Tod, wenn sie nach Afghanistan abschieben. Afghanistan ist kein sicheres Herkunftsland und die Raketenangriffe am 12.12.2020, also vor drei Tagen, auf Kabul unterstreichen die bürgerkriegsartige Lage im Land. Neben der um sich greifenden Coronapandemie vor Ort gelangen Abgeschobene oft ins Visier der Taliban. Wir haben heute die geplante Gruppenabschiebung blockiert, weil wir sehen, dass der Staat hier versagt. Es darf keine Politik auf dem Rücken von Menschleben gemacht werden. Wir wollen und werden nicht zulassen, dass unsere Freundinnen und Freunde abgeschoben werden. Es ist verantwortungslos, mitten in einer Pandemie Menschen in einen Flieger zu zwingen, um sie in ein Land zu bringen, in dem Bürgerkrieg herrscht. Die Menschen haben in Österreich ein Leben und ein soziales Netz aufgebaut. Aus ihren Beziehungen und Freundschaften werden sie nun gewalttätig herausgerissen. Die Aktivist*innen fordern einen sofortigen Stopp aller Abschiebungen, sowie ein Bleiberecht für alle Menschen.”
Foto/Video: Bedingungsloses Bleiberecht.