Es soll wieder einmal eine regelrechte Revolution werden. Tatsache ist jedenfalls, dass die neuen Geschwindigkeiten in den mobilen Netzen erst anstehende Technologien wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und das Internet der Dinge (IoT) ermöglichen werden. Das hat vor allem einen Grund: die teils enormen Datenmengen, die dafür durchs Netz geschickt werden müssen.
5G soll die konsequente Weiterentwicklung der bestehenden Mobilfunk-Technologie werden – mit viel größere Bandbreiten und Latenzzeiten im niedrigen, einstelligen Millisekundenbereich. Bis zu zehn Gigabit pro Sekunde sollen erreicht werden. Das wäre etwa zehnmal so schnell wie der aktuelle LTE-Standard. In Österreich fällt im Herbst der Startschuss, wenn die Lizenzen versteigert werden. Rund 500 Mio. Euro werden für die Staatskasse erwartet. Ein großes Thema ist die Anzahl der Funkzellen, die nötig sind. 5G braucht langfristig bis zu zehn Mal so viele, allerdings deutlich kleinere Antennen als der aktuelle Standard.
In die selbe Richtung geht der neue künftige Standard für drahtlose WLAN-Verbindungen. Längst haben die Datenmengen in den WLAN-Netzwerken enormen Datendurchfluss zu verzeichnen, um Film- und Musik-Streaming und vieles mehr zu ermöglichen. Bis zu 50 Geräte sollen im Heimnetz normal werden. Aktuelle Leistungen stoßen bereits an ihre Grenzen. Das soll mit dem WLAN ax-Standard (IEEE 802.11ax), dem Nachfolger von WLAN ac, anders werden: Das Ziel von WLAN ax ist es, die Effizienz des WLAN-Protokolls bei hoher Teilnehmerdichte zu verbessern – und so mindestens viermal schneller werden. In Laborbedingungen kommunizierten Router und Smartphones bereits mit mehr als 10 Gbit/s, bei dieser Geschwindigkeit konnten 1,4 Gigabyte Daten pro Sekunde verschickt werden, berichtet Asus. Zudem werden sich mit WLAN ax, das 2,4-GHz- als auch das 5-Ghz-Band nutzt, benachbarte Netze nicht mehr gegenseitig stören. Neue WLAN-Router werden bereits mit Frühjahr 2018 erwartet.
Beide Standards werden von der Medienbranche freudig erwartet, wird doch nach dem Ende des terrestrischen Fernsehens (und eventuell bald Hörfunk) im mobilen Netz die Zukunft von TV und Radio gesehen. Schon jetzt wird ein kostenloser Netzzugang zu heimischen Streaming-Angeboten diskutiert.