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Über 1,5 Millionen EU-Bürger:innen für ein Verbot von Pelzfarmen | VierPfoten

Die Europäische Bürgerinitiative „Fur Free Europe“ (EBI), die ein EU-weites Verbot der Haltung und Tötung von Tieren für die Pelzgewinnung fordert, hat nun offiziell die für eine mögliche Gesetzesänderung erforderliche Zahl von einer Million gültiger Unterschriften überschritten. Kürzlich wurden die 1.502.319 Unterschriften offiziell bei der Europäischen Kommission eingereicht.

Josef Pfabigan, Vorstandsvorsitzender der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN, sprach von seiner festen Überzeugung, dass es kein Zurück mehr gibt – die Forderungen der EBI müssen nun erfüllt, durchgesetzt und im EU-Recht verankert werden: „Dies ist eine der erfolgreichsten demokratischen Beteiligungen, die wir je im Rahmen der Europäischen Union gesehen haben. Die Öffentlichkeit sowie weltweit führende Stimmen aus der Wirtschaft, von Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftler:innenn haben eine starke Botschaft gesendet. Pelzfarmen haben in einer modernen Modeindustrie und Gesellschaft keinen Platz!“

Jetzt liegt es an der Europäischen Kommission, zuzuhören und einen klaren Gesetzesvorschlag zu machen, der die Pelztierzucht endlich verbietet und Zuchtpelzprodukte auf dem europäischen Markt der Vergangenheit angehören lässt. Mit den anstehenden Überarbeitungen der Tierschutzgesetze, die derzeit in Brüssel vorbereitet werden, wäre dies die ideale Gelegenheit, diese grausame Praxis endgültig zu beenden.

„VIER PFOTEN wurde vor 35 Jahren mit dem Ziel gegründet, Pelzfarmen in Österreich zu verbieten. Der Rest der Europäischen Union holt nun auf, was wir begonnen haben. Für uns bei VIER PFOTEN ist dies ein historischer Moment und ein stolzer Tag für unsere Organisation sowie für die Tierschutzgemeinschaft in ganz Europa“, so Pfabigan.

Im nächsten Schritt werden sich die Organisator:innen der EBI mit der Europäischen Kommission zusammensetzen und anschließend an einer öffentlichen Anhörung im Europäischen Parlament teilnehmen, nach der die Europäische Kommission noch vor Ende des Jahres öffentlich auf die Initiative reagieren muss. Reineke Hameleer, CEO von Eurogroup for Animals, fügt hinzu: „Die überwältigende Anzahl von Unterstützer:innen dieser Initiative zeigt eines: Pelz gehört der Vergangenheit an. Wir sind stolz, ein weiteres Etappenziel in Richtung Ende dieser grausamen und unnötigen Industrie erreicht zu haben. Wir fordern die Europäische Kommission auf, die neuen Tierschutzvorschriften auszuschöpfen und dem Wunsch von 1,5 Millionen europäischen Bürger:innen Rechnung zu tragen.“

HINTERGRUND

Die Initiative „Fur Free Europe“ wurde im Mai 2022 gestartet und erhielt die Unterstützung von mehr als achtzig Organisationen aus ganz Europa. Sie zielt darauf ab, ein EU-weites Verbot der Haltung und Tötung von Tieren zum hauptsächlichen Zweck der Pelzgewinnung sowie des Vertriebs von Zuchtpelzen und Produkten, die solche Pelze enthalten, auf dem EU-Markt zu erreichen. Die EBI wurde am 1. März 2023, dank einer Rekordzahl an gesammelten Unterschriften, vor der offiziellen Frist abgeschlossen: 1.701.892 Unterschriften in weniger als zehn Monaten. Sie hat darüber hinaus die Unterschriftenschwelle in achtzehn Mitgliedstaaten erreicht, dreimal so viel wie die Mindestanforderung von sieben Mitgliedstaaten.

Die Europäische Union ist weltweit eine der wichtigsten Regionen für die Pelzproduktion. Jedes Jahr werden Millionen von Tieren (vor allem Nerze, Füchse und Marderhunde) legal in kleinen Käfigen eingesperrt und getötet, um unnötige Pelzartikel herzustellen. Ziel ist es, diese grausame Praxis durch ein EU-weites Verbot der Pelztierzucht zu beenden.

Foto/Video: Jo-Anne McArthur | unsplash.

Geschrieben von Option

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