Österreichs Wälder sind im Wandel. So zeigt die Zwischenauswertung der Österreichischen Waldinventur 2016/18 einen Trend zu laubholzreicheren Mischbeständen und einer naturnäheren Waldbewirtschaftung:
„Während die mit Nadelwald bestockte Fläche in den letzten 30 Jahren um etwa 290.000 Hektar abgenommen hat, ist die Laubwaldfläche um 130.000 Hektar gestiegen. Der Biodiversitätsindex für den Wald verzeichnet für Baumartenvielfalt, Totholz und Veteranenbäume insgesamt einen positiven Verlauf.“
Trotzdem gäbe es, vor allem auch klimawandelbedingt, zahlreiche gefährdete Biotoptypen und Arten im Wald: von den 93 Waldbiotoptypen Österreichs sind 53 einer Gefährdungskategorie zugeordnet. „Aufgrund des fortschreitenden Verlustes der Artenvielfalt müssen bei der Waldbewirtschaftung weitere Maßnahmen gesetzt werden, um die Biodiversität zu erhalten beziehungsweise zu erhöhen“, sagt Professor Reinhold Christian, Vorsitzender von Umwelt Management Austria (UMA) und Präsident des Forum Wissenschaft & Umwelt (FWU). „Sowohl bei der Baumartenwahl als auch bei Genetik, Strukturen und Lebensräumen liegt der Schlüssel in einer Erhöhung der Vielfalt“, unterstreicht Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verband (ÖBMV). Außerdem sei „angepasstes Schalenwildmanagement (…) zwingend nötig, um die Naturverjüngung von Mischbaumarten sicherzustellen.“
Knapp die Hälfte der österreichischen Gesamtfläche ist heute mit Wald bedeckt. In den letzten zehn Jahren hat die bewaldete Fläche durchschnittlich um 3.400 Hektar pro Jahr zugenommen, das entspricht 4.762 Fußballfeldern.
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