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Schattenfinanz erreicht 427 Milliarden Dollar, Transparenz nimmt etwas zu

Schattenfinanz erreicht 427 Milliarden Dollar, Transparenz nimmt etwa zu

Schattenfinanz bedeutet dies: Die globalen Länder verlieren jedes Jahr insgesamt über 427 Milliarden US-Dollar an Steuern durch internationalen Missbrauch von Unternehmenssteuern und private Steuerhinterziehung. Dies kostet die Länder insgesamt fast 34 Millionen Krankenschwestern pro Jahr – oder das Gehalt einer Krankenschwester pro Sekunde.

Der Schattenfinanz-Index 2020 des Tax Justice Network zeigt, welche Staaten illegale und illegitime Finanzströme durch Geheimhaltung besonders anlocken. Der Index listet 133 Länder und kombiniert dabei den Grad an Geheimhaltung mit der Größe des Finanzplatzes.
Erstmals seit Erstellung des Index liegt die Schweiz nicht mehr an erster Stelle. Angeführt wird das Ranking nun von den Cayman Islands, gefolgt von den USA. Die Schweiz liegt auf Rang 3. Neben den aufstrebenden Schattenfinanzzentren Hong Kong und Singapur (Platz 4 und 5) liegen mit Luxemburg und den Niederlanden auch zwei EU-Staaten unter den Top 10 des Index (Platz 6 und 8). Österreich konnte sich gegenüber 2018 nicht verbessern und liegt im oberen schlechten Drittel auf Platz 36.

Leichte Verbesserung bei Transparenz

In Summe dokumentiert der Index leichte Verbesserungen an Transparenz im globalen Finanzsystem – vor allem weil Staaten verstärkt am automatischen Informationsaustausch der Steuerbehörden teilnehmen. Doch vor allem anglo-amerikanische Finanzzentren wie die Cayman Islands, die USA und Großbritannien trotzen diesem internationalen Trend.
Wenig Fortschritte gibt es auf globaler Ebene bei der Steuertransparenz von Konzernen. Obwohl immer mehr Konzerne bereits freiwillig ihre Steuer- und Gewinndaten veröffentlichen, gibt es auch in der EU immer noch keine Offenlegungspflichten.

Schattenfinanz: Staaten in Afrika
Schattenfinanz: Staaten in Afrika und Asien
Schattenfinanz: Staaten in Asien, Karibik und Europa
Schattenfinanz: Staaten in Europa
Schattenfinanz: Staaten in Europa, Amerika

Foto/Video: Shutterstock.

Geschrieben von Helmut Melzer

Als langjähriger Journalist habe ich mir die Frage gestellt, was denn aus journalistischer Sicht tatsächlich Sinn machen würde. Meine Antwort darauf siehst Du hier: Option. Auf idealistische Weise Alternativen aufzeigen – für positive Entwicklungen unserer Gesellschaft.
www.option.news/ueber-option-faq/

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