Zahnärzte und Mediziner empfehlen generell die Verwendung fluorierter Zahnpflegeprodukte, da Studien einen Zusammenhang mit niedriger Fluorversorgung und häufiger auftretender Karies zeigten. Fluorid soll Karies also prinzipiell verhindern, über Menge und Form sind sich Wissenschaftler allerdings uneins.
Auch bei der Bewertung des Inhaltsstoffes Triclosan, der in Zahnpasta gerne als Biozid und Konservierungsstoff eingesetzt wird, können sich die Experten nicht einigen. Triclosan soll Bakterien bekämpfen, könnte aber – einer Reihe von Untersuchungen zufolge – gesundheitsschädigend wirken.
Derzeit findet man Zahnpasta ohne Fluorid und Triclosan fast ausschließlich bei Naturkosmetik-Herstellern. Naturkosmetik-Expertin Christina Wolff-Staudigl hat sich eingehend mit dem Thema auseinandergesetzt: „Bei einer ausgewogenen Ernährung ist die Zugabe von Fluor in Zahnpasta nicht notwendig. Im Gegenteil, es kann sogar zu einem Zuviel an Fluor kommen. Fluor ist ein Spurenelement und sollte deshalb nur in Spuren zu sich genommen werden. Wenn wir Nüsse, wie Mandeln und Walnüsse und viel Gemüse (Radieschen und Blattgemüse) essen, haben wir ausreichend davon in unserem Körper. Das Element ist auch in Mineral-, Leitungswasser und anderen Getränken enthalten. Eine Überdosierung kann zu Reizungen in Mund, Magen und Darm führen.“
Naturkosmetik-Hersteller Weleda vertritt ebenfalls die Ansicht, dass eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Fluor durch Nahrungsmittel und Trinkwasser grundsätzlich gewährleistet ist. „Eine Fluorgabe als therapeutische Maßnahme ist in Einzelfällen bei Mangelerscheinungen angezeigt und gehört in die Hand eines Arztes, der über die Dosierung und Dauer der Behandlung individuell entscheidet“, so das Schweizer Unternehmen.
Synthetisch vs. natürlich
Herkömmliche Zahnpasta enthält meist auch Tenside, wie etwa Sodium Lauryl Sulfate, ethoxylierte Erdölprodukte (PEG-Stoffe) und synthetische Farb- und Aromastoffe oder sogar hormonell wirksame Chemikalien. Naturkosmetik Zahnpasta wird gänzlich ohne Mikroplastik, Formaldehydabspalter, Konservierungsstoffe, etc. hergestellt.
In Naturkosmetik Zahnpasta pflegt Wirkstoffe aus Salbei, Neemrinde, Myrrhe und Propolis Zähne und Zahnfleisch. Ätherische Öle aus Nelke, Zimt und Kamille wirken gegen Entzündungen und festigen das Zahnfleisch. Pfefferminze oder Zitrone bringen Frische und wirken basisch. Christina Wolff-Staudigl: „Der Hersteller „Bioemsan“ verwendet zum Beispiel feinst vermahlenes Calciumcarbonat, das in der Natur als Kreide oder Marmor vorkommt. Kreide, in gefällter Form, hat eine zahnschmelzschonende, geringe Abrasivität – zudem besitzt sie den Vorteil eines basischen pH-Wertes, was wiederum eine gesunde Mundflora zur Folge hat. Als weiterer natürlicher Putzkörper dient mineralstoffreiche gelbe Tonerde – ebenfalls basisch.“
Auch der Extrakt aus grünem Tee findet sich in vielen natürlichen Zahnpasten: Grünteeextrakt enthält mindestens 50 Prozent des als besonders wirksam geltenden Grünteeinhaltsstoffes Epigallocatechingallat (EGCG). Grüntee wird in Asien seit Menschengedenken für seinen günstigen Einfluss auf die Gesundheit geschätzt.
Warum Naturkosmetik Zahnpasta?
Andreas Wilfinger hat 1996 die Naturkosmetik-Firma Ringana gegründet. Die Idee zur frischen Kosmetik kam ihm durch seine Kinder. Sein Sohn brachte eines Tages aus dem Kindergarten von der „Zahnputztante“ eine Zahncreme mit. Diese enthielt einen Stoff, der eigentlich nichts in einer Zahncreme verloren hat. Wilfinger fand dies bedenklich: „Wir waren sehr jung Eltern geworden und hatten uns geschworen, es besser als andere zu machen. Für mich war es wichtig zu wissen, womit meine Kinder in der Welt konfrontiert sind. Und ich wollte zeigen, dass man Produkte auch ohne solche Substanzen herstellen kann.“
Eines seiner ersten Produkte war dann auch das Zahnöl mit rein natürlichen Inhaltsstoffen. Die alte Tradition des „Ölziehens“ spiegelt sich darin wider. Das Ölziehen soll die Abwehrkräfte stärken und entgiftend wirken. Das geht jetzt ganz nebenbei beim Zähneputzen. In den Ringana-Produkten findet sich zum Beispiel auch Xylit („Birkenzucker“) als karieshemmenden Wirkstoff. Der natürliche Zuckeralkohol wirkt unter anderem, indem er das Wachstum des für Karies hauptsächlich verantwortlichen Keims Streptococcus mutans hemmt. Das ebenso enthaltene Sesamöl wiederum enthält zusätzliche natürliche Antioxidantien, wie Tocopherol, Sesamin und Sesamolin und wirkt nachweislich entzündungshemmend.
Putzen, putzen, putzen
Am wichtigsten für kariesfreie Zähne, da sind sich Zahnärzte weltweit einig, ist regelmäßiges Putzen. Zahnbelag braucht relativ lange um sich zu bilden, wird er stetig entfernt, ist die Kariesgefahr relativ gering. Womit geputzt wird, ist selbstverständlich jedem selbst überlassen. Da durch die tägliche Anwendung von Zahnpasta deren Inhaltstoffe über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen, zahlt es sich aber aus, einmal im Detail nachzulesen, was denn in der verwendeten Zahnpasta eigentlich so alles drinnen ist.
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