Rund um die Weihnachtsfeiertage wachsen in Österreich die Müllberge, warnt die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Täglich werden in dieser Zeit etwa 375.000 Mülltonnen gefüllt – im Schnitt somit mindestens zehn Prozent mehr als üblich. Ob Lebensmittel, Verpackungen oder Weihnachtsbäume – vieles landet schon nach kurzer Zeit im Mist. “Weihnachten darf nicht zum Fest der Müllberge werden. Bereits wenn man etwa eine Einkaufsliste für das Festtagsessen nutzt oder statt einem Schnellschuss-Geschenk Zeit schenkt, kann man die Feiertage umweltschonender genießen”, sagt Greenpeace-Experte Herwig Schuster. Um diese massiven Müllberge zu vermeiden, hat Greenpeace fünf wertvolle Tipps zusammengetragen:
1. Lebensmittelabfälle
Der Restmüll besteht im Schnitt zu 16 Prozent aus Lebensmittelabfällen. In der Weihnachtszeit steigt auch hier die Menge um zehn Prozent. Damit landet laut Greenpeace umgerechnet mindestens eine zusätzliche Mahlzeit pro Österreicher:in im Müll. Um Müllberge zu vermeiden, rät Greenpeace, eine Einkaufsliste anzulegen und Rezepte nachzukochen, die ähnliche Zutaten brauchen. Dadurch können Abfälle deutlich minimiert werden.
2. Geschenke
Bis zu 40 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen in den österreichischen Haushalten entstehen durch Konsumartikel wie Kleidung, Elektronik, Möbel und Spielzeug. Jährlich geben die Österreicher:innen rund 400 Euro für Weihnachtsgeschenke aus – vieles davon wird kaum genutzt oder nach den Feiertagen wieder retourniert. Für die Umwelt ist das katastrophal: Laut einer Greenpeace-Berechnung werden in Österreich jährlich 1,4 Millionen retournierte Pakete voll mit neuwertiger Kleidung und Elektronik vernichtet. Um Umwelt und Klima zu schonen, rät Greenpeace dazu, Zeit zu schenken – etwa indem man gemeinsam einen Ausflug mit der Bahn macht oder einen Workshop besucht. Auch Second-Hand-Shops können eine wahre Fundgrube für Geschenke sein.
3. Verpackungen
Mehr als 140 Millionen Pakete werden 2022 von Händlern an Privathaushalte verschickt. Legt man eine mittlere Pakethöhe von nur 30 cm an, reichen die aufeinander gestapelten Pakete rund um den Äquator. Um Verpackungsmüll zu vermeiden, ist es besser, auf Mehrwegverpackungen zurückzugreifen. Diese Option wurde von der Post 2022 in Österreich bei fünf großen Unternehmen erfolgreich getestet und soll ab Frühjahr 2023 flächendeckend angeboten werden.
4. Weihnachtsbaum
Jedes Jahr werden in Österreich mehr als 2,8 Millionen Christbäume aufgestellt. Ein durchschnittlicher Christbaum bindet im Lauf seines kurzen Lebens rund 16 Kilogramm klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre. Werden sie entsorgt – meistens verbrannt – wird das CO2 wieder freigesetzt. Klima- und umweltschonender ist es, etwa einen lebenden Weihnachtsbaum aus der Region zu mieten und nach den Feiertagen wieder in die Erde einsetzen zu lassen. Gute Alternativen sind aber auch selbstgebastelte Baumvarianten, etwa aus abgefallenen Ästen oder eine umfunktionierte Zimmerpflanze.
5. Weihnachtsputz
Rund um Weihnachten herrscht auch in den Altstoffsammelzentren Hochbetrieb – denn viele nutzen die Zeit, um Haus oder Wohnung zu putzen und auszumisten. Wer dabei sein Talent zum Reparieren entdeckt oder alten Dingen ein neues Leben schenkt, kann viel Müll vermeiden. Mit dem Reparatur-Bonus können Privatpersonen mit Wohnsitz in Österreich bis zu 50 Prozent der Reparaturkosten von bis zu 200 Euro decken.
Foto/Video: Greenpeace | Mitja Kobal.